Viele Hürden Wie aus einer Hochschule eine Eliteuni wird

Berlin/Düsseldorf (RPO). Verschlungene Wege müssen die Universitäten gehen, bevor sie überhaupt als Elite-Uni in Frage kommen. Bereits das Auswahlverfahren durchläuft mehrere Stufen.

Die Exzellenzinitiative fußt auf einem Drei-Säulen-Modell. Bevor eine Hochschule in dem Wettbewerb überhaupt als Spitzenuni in Fragen kommt, muss sie in den ersten beiden Förderlinien "Exzellenzcluster" und "Graduiertenschule" überzeugen.

Ein Graduiertenkolleg wird mit einer Millionen Euro, eine Exzellenzcluster mit fünf Millionen Euro und die Förderlinie Zukunftskonzept, die Elite-Uni, mit zehn Millionen Euro gefördert. Bis 2011 sind im Rahmen der "Exzellenzinitiative" der Bundesregierung 1,9 Milliarden Euro zu vergeben.

Insgesamt bewerben sich 27 Hochschulen um die dritte Förderlinie. Davon sind sieben Anträge noch aus der ersten Runde im vergangenen Jahr erhalten geblieben. In diesem Herbst sollen bis zu zehn weitere Elite-Universitäten gekürt werden.

Auswahl am 19. Oktober

Es gibt ein vierstufiges Auswahlverfahren: Die Antragsskizzen für die erste und zweiten Förderlinie der Graduiertenkollegs und Exzellenzcluster werden zunächst von Fachleuten begutachtet. Anschließend werden die Skizzen erneut in einer 14-köpfigen Fachkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auch bewertet. Die zwölf Experten umfassende Strategiekommission des Wissenschaftsrates prüft die Antragsskizzen für die Förderlinie Zukunftskonzepte zunächst einzeln und im zweiten Schritt auch im Vergleich.

Die Exzellenzinitiative soll zudem die Universitätslandschaft modernisieren. "Eine wichtige Frage ist auch: Werden die Hochschulen so gesteuert, dass sie für die besten Professoren, Nachwuchswissenschaftler und Studenten attraktiv sind", sagte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Peter Strohschneider. Insgesamt könnten die Universitäten punkten, wenn sie maßgeschneiderte Konzepte vorwiesen, die auf die eigene Stärken und Rahmenbedingungen intelligent reagieren. Nur auf diese Weise könnten sie mit den besten Universitäten der Welt konkurrieren.

Kein Schubladendenken

Dass insbesondere die neuen Bundesländer in der ersten Runde schlecht abgeschnitten hätten, liege auch daran, dass es dort kaum Verdichtungen von Forschungseinrichtungen gebe, sagte Strohschneider. Es gebe in Ostdeutschland nur wenige Ausnahmen.

2007 steht im Zeichen der Geisteswissenschaften. Das soll sich auch in der Exzellenzinitiative bemerkbar machen. Nach der ersten Staffel im vergangenen Jahr waren Stimmen laut geworden, dass die die Geisteswissenschaften zu schlecht weggekommen seien.

Strohschneider sagte, er hoffe, dass die Geisteswissenschaften in der zweiten Runde erfolgreicher seien. Nach Angaben von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sind bei der Staffel zwei der Exzelleninitiative mehr Antragsentwürfe aus den Geisteswissenschaften als im Vorjahr eingereicht worden.

(afp)
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