Düsseldorf Wie man das Studium finanzieren kann

Düsseldorf · 819 Euro monatlich brauchen Studenten, um über die Runden zu kommen - doch wie soll man das bezahlen?

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Das Studentenleben ist nicht immer leicht. Gerade dann, wenn es um die Finanzierung einer Wohnung, eines WG- oder Wohnheim-Zimmers geht. Allein 323 Euro im Monat gehen bei den deutschen Studenten monatlich im Durchschnitt für die Miete drauf. Das hat das Deutsche Studentenwerk in seiner 21. Sozialerhebung ermittelt. Insgesamt brauchen Studenten im Schnitt aber 819 Euro pro Monat, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Dafür erhalten 87 Prozent der Befragten Unterhalt von ihren Eltern, 32 Prozent bekommen Bafög, fünf Prozent haben einen Studienkredit aufgenommen und vier Prozent erhalten ein Stipendium. 63 Prozent der Studenten gehen jobben, um ihre Haushaltskasse ein wenig aufzubessern. Wie man über Bafög, Stipendium und Studienkredite an zusätzliches Geld kommt, hat unsere Redaktion im Folgenden zusammengestellt.

Komplizierte Fragen und viele erforderliche Angaben - natürlich ist ein Bafög-Antrag mit viel Papierkram verbunden. Zumal man vor allem auch die Steuererklärungen der Eltern benötigt. Doch der Aufwand lohnt sich: Schließlich muss man die Hälfte des Geldes nicht zurückzahlen. Im Schnitt werden übrigens 464 Euro pro Monat an die Studenten ausgezahlt, der maximale Förderbetrag liegt bei 735 Euro. Das Studentenwerk hat herausgefunden, dass 37 Prozent derjenigen, die eigentlich Geld bekommen würden, gar keinen Antrag stellen - aus Angst vor Schulden. Dabei ist das Darlehen zinsfrei und bei maximal 10.000 Euro gedeckelt.

Zurückzahlen kann man das Darlehen in Raten, die Rückzahlung beginnt rund fünf Jahre nach der Regelstudienzeit. Durch besonders gute Noten, Sofortzahlung und ein schnelles Studium kann die Rückzahlungssumme noch verringert werden.

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Wichtig zu wissen ist, dass das Bafög nicht rückwirkend gezahlt wird. Wer zum Beispiel im Oktober ein Studium beginnt und bereits für diesen Monat Bafög-Zahlungen erhalten will, muss spätestens Ende Oktober einen Antrag einreichen. Die Bearbeitung dauert in der Regel vier bis sechs Wochen. Und: Das Geld fließt nicht einfach so das ganze Studium lang.

Bafög-Bezieher müssen jedes Jahr einen Antrag auf Weiterförderung stellen. Wer wie viel Bafög bekommt, wird für jeden Antragsteller individuell berechnet. Ungefähr lässt sich aber sagen: Liegt das Jahreseinkommen der Eltern über 38.004 Euro, gibt es laut Deutschem Studentenwerk in der Regel kein Geld mehr.

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Von einem normalen Kredit unterscheidet sich ein Studienkredit dadurch, dass er in der Regel günstigere Konditionen bietet und die Summe nicht auf einen Schlag, sondern in monatlicher Stückelung ausgezahlt wird. Besonders bei Studienkrediten ist auch, dass man eine "Verschnaufpause" von der Bank gewährt bekommt, bevor man das Geld zurückzahlen muss. Neben den Angeboten zur allgemeinen Studienfinanzierung (etwa: KfW-Studienkredit) gibt es auch Studienkredite für die Schlussphase des Studiums (Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes, Abschlussdarlehen der Studentenwerke).

Unterschieden wird auch zwischen Studienkrediten und Bildungsfonds. Bei diesem kaufen Anleger Anteile an einem Fonds, ganz wie an der Börse. Aus diesen Mitteln werden ausgewählte Studierende gefördert und bekommen finanzielle Unterstützung wie bei einem Studienkredit. Nach Abschluss des Studiums zahlen sie für einen bestimmten Zeitraum einen vorher festgelegten Prozentsatz ihres Einkommens zurück. Die beiden größten Anbieter für Studienkredite sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit dem KfW-Studienkredit und das Bundesverwaltungsamt mit seinem Bildungskredit.

94 Prozent aller im vergangenen Jahr abgeschlossenen Studienkredite gehörten zu einem dieser Angebote. Ungemein wichtig: Vor Abschluss eines Kredites sollte man die Zinsen der Rückzahlungsphase kennen. Bei manchen Anbietern wird er erst bei Fälligkeit des Kredites festgelegt. Das kann teuer werden. Auch wer sich nicht sicher ist, das Studium auch zu beenden, sollte von einem Studienkredit die Finger lassen.

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Gute Chancen hat man beim Deutschlandstipendium der Bundesregierung. Für dieses bewirbt man sich direkt an der eigenen Hochschule, meist wird es zur Hälfte vom Staat und zur anderen Hälfte von Firmen oder privaten Förderern gestiftet. Für mindestens zwei Semester, höchstens aber bis Ende der Regelstudienzeit, gibt es dann 300 Euro im Monat. Bei der Bewerbung zählen nicht nur gute Noten, sondern auch gesellschaftliches Engagement und der eigene Lebenslauf, etwa, ob man aus einer Nicht-Akademiker-Familie stammt oder einen Migrationshintergrund hat. Stipendien vergeben außerdem die sogenannten Begabtenförderungswerke. Dazu gehören zum Beispiel die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Stiftung der Deutschen Wirtschaft, das Cusanuswerk oder die Heinrich-Böll-Stiftung.

Es gibt weltanschaulich neutrale Stifter - dazu aber auch mehr politisch, mehr religiös, mehr wirtschaftlich oder gewerkschaftlich orientierte Werke. Die Stipendien der Begabtenförderungswerke umfassen ein einkommensunabhängiges Büchergeld in Höhe von 300 Euro, hinzukommen kann aber je nach Einkommen der Eltern eine Grundförderung von bis zu 670 Euro monatlich. Ähnliche Bedingungen gelten für das Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes.

Man profitiert aber nicht nur vom Geld. Es gibt meist auch interessante Workshops und Seminare - und man wird Teil eines Netzwerks.

(RP)
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