Studentenleben Wiedersehen nach langer Zeit

In einer Woche beginnt für mich das nächste und letzte Semester. Doch ist es nicht die Nervosität vor der Bachelorarbeit, die mich kribbelig macht, sondern das Wiedersehen mit meinen Kommilitonen.

Sieben Monate waren wir getrennt, in ganz Deutschland verstreut. Sind auf die Welt losgelassen worden, um unsere ersten richtigen Berufserfahrungen zu sammeln. Jeder in einem anderen Unternehmen. Wobei es schon mal vorkam, dass man dem einen oder anderen zufällig in der Cafeteria begegnet ist, auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause im Zug von einem überrascht wurde - oder in der Chatgruppe, wenn die Geister für einen kurzen Moment wieder aktiv wurden, so manches gelesen hat.

Von diesen Momenten mal abgesehen, herrschte Funkstille. Zumindest zu dem Großteil. Mit meinen Freunden stand ich - und ich denke, das ist bei jedem von uns der Fall - weiterhin in Kontakt. Man hat sich getroffen oder über die Kurznachrichtendienste auf dem Laufenden gehalten: wie das Praktikum läuft, wie die Kollegen sind und was sich privat so getan hat.

Wie es dem Rest meiner Kommilitonen in den vergangenen Monaten ergangen ist, weiss ich nicht. Das wird ab nächster Woche in einer geballten Masse über mich kommen. Sieben Monate sind eine lange Zeit.

Was haben sie erlebt? Hat es sie verändert? Wenn ja, wie? Und wie wird man sich begegnen? Wird man sich freudig in die Arme fallen oder eher distanziert begrüßen?

Es ist ein komisches Gefühl, nach dieser Zeit wieder in die Hochschule zurückzukehren. Denn das einst Gewohnte ist fremd geworden. Unsicher, ob ich noch mit meinen neuen Erfahrungen und Eigenschaften dorthin passe, stellt sich mir die Frage, wie ich wieder zu diesem Ort, aber vor allem zu den Menschen finde. Vermutlich wird - wenn wir alle wieder auf den Stühlen und an den Tischen der Seminarräume sitzen - alles beim Alten sein. Nur dass wir viel mehr zu erzählen haben.

(RP)
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