Chicago Der große Filmkritiker Roger Ebert ist tot

Chicago · Roger Ebert war der bekannteste Filmkritiker der Welt, und er war der erste, der für seine Arbeit den Pulitzer Preis bekam. Seit 1967 schrieb er für die "Chicago Sun-Times", fast jeder leidenschaftliche Kinogeher kennt seine Texte – etwa jenen über "Die Reifeprüfung". Ebert urteilte: "a lesser movie".

Ebert sah zehn Filme pro Woche, er konnte Leser anstecken mit seiner Begeisterung für eine Produktion: Da wollte jemand die Menschen teilhaben lassen am Schönen. Wenn er indes nicht das Kribbeln im Rücken spürte, das gute Filme bei ihm auslösten, urteilte er harsch: Die Bewertung "Daumen runter" stammt von Ebert. Wer ihn zuletzt sah, wird ihn kaum wiedererkannt haben. Ebert litt an Kehlkopfkrebs, verlor Stimme und Unterkiefer, musste per Sprachcomputer kommunizieren.

Nun starb der 70-Jährige. US-Präsident Obama kondolierte: "Ebert lebte Film". Eberts letzte Kritik soll nächste Woche in der "Chicago Sun-Times" erscheinen. Sie gilt dem Film "To The Wonder" von Terrence Malick. Ebert mochte ihn.

(hols)
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