Der Student, der seine Taube siezt

Roman Kress hat keinen Vornamen, wozu auch? Er verlangt es, gesiezt zu werden, da ist ein Vorname nur hinderlich. Kress, Student in Berlin-Neukölln, Ketchuptoast-Liebhaber, ist der letzte Denker. Ein Genie, das seinen Dozenten längst voraus ist, das seine ganze Generation als eine von Schwätzern empfindet. Dabei ist Kress vor allem ein ziemlich einsamer junger Mann, dessen einziger Gesprächspartner Gieshübler ist, eine Taube, die Kress seinem Naturell entsprechend siezt. "Kress" ist der Debütroman des in Wesel geborenen und in Goch aufgewachsenen Aljoscha Brell.

Roman Kress hat keinen Vornamen, wozu auch? Er verlangt es, gesiezt zu werden, da ist ein Vorname nur hinderlich. Kress, Student in Berlin-Neukölln, Ketchuptoast-Liebhaber, ist der letzte Denker. Ein Genie, das seinen Dozenten längst voraus ist, das seine ganze Generation als eine von Schwätzern empfindet. Dabei ist Kress vor allem ein ziemlich einsamer junger Mann, dessen einziger Gesprächspartner Gieshübler ist, eine Taube, die Kress seinem Naturell entsprechend siezt. "Kress" ist der Debütroman des in Wesel geborenen und in Goch aufgewachsenen Aljoscha Brell.

Acht Jahre hat er an diesem Werk gearbeitet; und es hat sich gelohnt. Man will Kress mögen, ihn vielleicht einladen zu einem Kaffee, so liebevoll kauzig beschreibt ihn sein Autor. Kress' Versuche der Einsamkeit zu entfliehen, führen ihn in Zeltlager, auf Dachböden. Ziemlich absurde Orte. Zumindest für jemanden wie Kress. Henning Rasche

(RP)
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