An Der Bar Der weltbeste Whisky

Die Schotten sind sauer. Stinksauer sogar. Da brennen sie seit mehr als 500 Jahren Whisky, den sie "Wasser des Lebens" nennen und für das sie weltweit berühmt sind. Und nun das: In der jetzt veröffentlichten "Jim Murray's Whisky-Bible" hat ein kanadischer Schnaps den ersten Preis gewonnen. "Crown Royal Northern Harvest Rye" aus Manitoba erhielt 97,5 Punkte von 100 möglichen. Zudem fanden sich unter den besten fünf Spirituosen nordamerikanische, irische und japanische Whiskys, aber kein einziger aus Schottland.

Für seine Whisky-Bibel hat Jim Murray mehr als 1000 Whiskys weltweit verkostet. Für ihn ist der aus einer 90-prozentigen Roggenmaische hergestellte "Crown Royal" "ein Meisterstück", dessen "kompromisslose und einzigartige Schönheit" den Roggencharakter kanadischer Whiskys zelebriere. Schottische Experten wie Charles MacLean halten dagegen. "Man sollte Gleiches mit Gleichem messen. Kanadischer Whisky erlaubt Zutaten wie Pflaumensaft zum Süßen. Beim Scotch ist das verboten, da dürfen nur Gerste, Wasser und Hefe verwendet werden." Richard Paterson von der Brennerei Whyte & Mackay sieht keine Konkurrenz: "Wir produzieren Whisky seit 1494, und wir werden sicherlich noch lange hier sein."

Doch es ist schon das zweite Jahr, in dem ein Scotch den Kürzeren zog. Zum besten Whisky 2015 kürte Murrays Bibel den japanischen Single Malt "Yamazaki Mizunara". Der letzte schottische Malzwhisky, der gewann, war "Glenmorangie Ealanta" 2014. Dennoch riet die "Times", man solle gelassen bleiben. Immer noch mache der schottische Anteil am Whiskymarkt 25 Prozent aus, und neue Destillerien würden nördlich des Hadrianwalls gegründet. witt/

(RP)
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