Düsseldorf Festival Stadttour mal anders

Düsseldorf · Verrücktheit und Kreativität erobern die Landeshauptstadt: Das Düsseldorf Festival bietet Theater, Tanz, Neuen Zirkus, Musik - und eine Deutschlandpremiere.

Festivals 2016 in Düsseldorf - Eine Übersicht
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Foto: Andreas Bretz

Verrücktheit und Kreativität erobern die Landeshauptstadt: Das Düsseldorf Festival bietet Theater, Tanz, Neuen Zirkus, Musik - und eine Deutschlandpremiere.

Sollte Ihnen in der Innenstadt, der Straßenbahn oder im Einkaufszentrum zwischen dem 15. und 18. September eine Gruppe tanzender, singender Menschen begegnen, obwohl weit und breit keine Musik zu hören ist, erschrecken Sie nicht. Denn dann sind Sie mittendrin in einer "Silent Disco Walking Tour" - dem neuesten Trend weltweit. Tanzwütige Meuten ziehen dabei mit Kopfhörern durch die Straßen.

Das Event feiert bald Deutschlandpremiere in Düsseldorf: Im Rahmen des Düsseldorf Festivals, das am 14. September beginnt, bietet Spaßmacher Guru Dudu aus Melbourne solch eine Stadttour der etwas anderen Art an. Drei Termine sind vorgesehen. Die Gruppen treffen sich jeweils um 19 Uhr am Theaterzelt auf dem Burgplatz. Mitmachen kostet 13 Euro - und sicher auch ein wenig Überwindung? "Mal sehen, ob sich mutige Düsseldorfer finden", sagt Festival-Intendantin Christiane Oxenfort.

Freier Eintritt Mehr als 60 Vorstellungen sind geplant. Der Appetitanreger für das Düsseldorf Festival ist blau, hat vier Räder und hört auf den Namen "Eumel": Musik für alle, umsonst und draußen bietet der kleine Lkw-Oldtimer, den das Industrieterrain Düsseldorf-Reisholz zur Verfügung stellt. Von dessen Laderampe schallt bereits ab Mittwoch, 7. September, Musik. Klassik, Balladen, Lyrik und Jazz hört man dann in unterschiedlichen Stadtteilen - und das soll Lust machen auf mehr. Kostenlos ist Donnerstag (15. September, 19 Uhr) der Eintritt, wenn die Mundartfreunde im Heine-Haus lesen.

Der "Blue Lounge Jazz" samstags und sonntags in der Theaterbar (14 bis 16 Uhr) bietet Musik verschiedener Bands. Auch der Eintritt zur Sonntagsorgel am 18. September und 2. Oktober mit dem Pianisten Frank Volke und dem "Ordo virtutum" in der Kirche St. Andreas (ab 16 Uhr) ist frei. Und dann ist da noch Patrick Mathis, der Drehorgelspieler, der weit mehr ist. Ekstase und voller Körpereinsatz ist das, wenn er Barock, Jazz oder Michael Jackson interpretiert. An der Altstadtpromenade spielt er am Samstag, 17. September, ab 14 Uhr. Das weitere Programm lässt erahnen: Auch ein Ticketkauf lohnt sich. Zur Eröffnung gibt es ein Theaterstück, bei dem Klassik auf Moderne trifft.

Höhepunkte im Theaterzelt Das südafrikanische Ensemble der Choreografin Dada Masilo eröffnet das Kulturfestival am Mittwoch, 14. September, um 20 Uhr. Der Klassiker "Schwanensee" wird sich bei den drei Aufführungen von "Swan Lake" in einem neuen Gewand präsentieren. Eine weitere Deutschlandpremiere ist der Auftritt des portugiesischen Sängers Ricardo Ribeiro. Hinter dem Musikstil "Fado" stecken Bass, Akustikgitarre und die gewaltige Stimme von Ribeiro. Am 17. September singt das Fado-Nachwuchstalent ab 20 Uhr.

Eine passendere Location für den "Neuen Zirkus" könnte es ebenfalls kaum geben: Manege frei heißt es für den "Cirkus Cikör" (21. bis 23. September, 20 Uhr) und den "Cirque Éoize" (30. September bis 2. Oktober, 20 Uhr). "Keine Grenzen, alles ist möglich", lautet die Botschaft der Artisten, die in ihren 135-minütigen Shows unterhalten, aber auch gesellschaftliche Botschaften vermitteln wollen.

Nicht zuletzt genannt sei der Auftritt der deutschsprachigen Sängerin Sophie Hunger. Sie stellt am Samstag, 24. September, ihr Album "Queen Drifter" vor. Die Musik der Schweizerin ist Pop, Jazz und Chanson zugleich - immer mit dieser typischen Melancholie der Sophie Hunger auf der Bühne. Beim Düsseldorf Festival interpretiert Sophie Hunger etwa 70 Minuten lang alte und neue Lieder in einer subversiven, reduzierten Art.

Magie im Tanzhaus NRW "Les Limbes - Die Vorhölle" dauert etwa eine Stunde und ist die pure Magie. "Die faszinierendste Zaubershow, die ich in den vergangenen Jahren gesehen habe", sagt Intendant Andreas Dahmen über die Inszenierung des Künstlers Etienne Saglio. Unterhaltsam und verblüffend ist das, wenn die körperhaften Gestalten auf der Bühne schweben und Stofffetzen in diesen verschwinden. Den Zuschauer nimmt Saglio mit in eine bizarre Zwischenwelt (22. bis 24. September).

Besondere Locations Hoch hinaus wagen sich junge Musiker des Ensembles Podium aus Esslingen bei ihrem Auftritt "Canto Ostinato" im Dreischeibenhaus. Schöne Klänge und atemberaubende Fernsicht gibt es auch im Sky Office, wo das vision string quartet "Der Pop und das Mädchen" spielt. Auch die Kirchen sind Schauplatz der Kultur - von Hör-Abenden in der Neanderkirche bis zu Orchesterauftritten in der Johanneskirche.

Eintrittskarten kaufen Tickets für die 60 Veranstaltungen können im Festivalbüro an der Bolkerstraße 14-16, unter der Hotline (Tel. 0211/82826622) oder per Mail an tickets@duesseldorf-festival.de erworben werden. Ab Montag, 12. September, sind Karten dann noch an der Hauptkasse im Theaterzelt am Burgplatz erhältlich.

(ball)
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