Kinshasa Erste Ebola-Fälle in der Republik Kongo bestätigt

Kinshasa · Die Ebola-Epidemie in Afrika weitet sich aus. In der Demokratischen Republik Kongo wurden gestern erstmals Fälle gemeldet, wie der Bürgermeister der Großstadt Goma im Osten des Landes, Nason Kabuya Ndowole, mitteilte. Damit ist das Ebola-Virus nun bereits in fünf afrikanischen Staaten ausgebrochen. Zuvor hatten die Behörden im Kongo von 13 Toten berichtet, die binnen zehn Tagen an einer unbekannten Fiebererkrankung gestorben waren.

In Sierra Leone erkrankte derweil erstmals ein Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Details zu Alter, Geschlecht oder Nationalität gab die WHO nicht bekannt. Für den Kollegen werde die bestmögliche Behandlung sichergestellt, hieß es in einer Mitteilung der Organisation. Unterdessen teilte die britische Regierung mit, dass sich erstmals auch ein britischer medizinischer Helfer mit dem Virus angesteckt habe. Er soll nach London geflogen und in einer speziellen Isolierstation behandelt werden.

In Westafrika kämpfen die Staaten unterdessen mit rigorosen Maßnahmen gegen die Epidemie. Nach Medienberichten soll das Verstecken von Ebola-Kranken in Sierra Leone unter Strafe gestellt werden. Das Verbergen eines Infizierten werde mit mindestens zwei Jahren Haft geahndet, berichtete die Online-Zeitung "Awoko". Das Parlament des Landes hatte ein entsprechendes Gesetz in einer Sondersitzung beschlossen. Präsident Ernest Bai Koroma muss dem Gesetz noch zustimmen.

Nach offiziellen Angaben sind bislang mindestens 1427 Menschen an dem Virus gestorben. Bei der aktuellen Epidemie handelt sich um den mit Abstand schwersten Ausbruch seit das Virus 1976 in der heutigen Demokratischen Republik Kongo entdeckt worden war.

(RP)
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