Sony-Roboter SDR kann singen Aber Vermarktung von SDR verzögert sich

Tokio (rpo). Er kann Sätze sagen wie "Oh, es geht Dir wohl nicht so prächtig, gell?" und zehn verschiedene Lieder singen. Sony bringt mit dem Roboter SDR eine Maschine, die so etwas wie "soziale Kompetenz" besitzt.

Bis das digitale Kleinkind von einem knappen Meter tatsächlich japanische Haushalte erfreut, werden indes noch Jahre vergehen. Dabei hatte Sony noch vor zwölf Monaten verkündet, der Roboter werde bald zum Preis eines Luxuswagens in den Regalen stehen.

Bei der Vorstellung des sprachlich und körperlich gereiften SDR-4X II am Donnerstag vor Journalisten in Tokio sagte Konzernmanager Masahiro Fujita: "Wir werden ihn als Sony-Botschafter nutzen." Will heißen, die Vermarktung verzögert sich. Schuld daran sei die Unsicherheit über die Nachfrage nach der künstlich intelligenten Blechbüchse.

Der Wortschatz des SDR umfasse dank eines neuen Sprachchips mittlerweile 20.000 Worte und er könne ganze zehn Lieder singen, hieß es. Selbst vor umgangssprachlichen Idiomen schrecke er nicht zurück, denkbar seien etwa Phrasen wie: "Oh, es geht Dir wohl nicht so prächtig, gell?" Dazu muss man ihm freilich zuvor die eigene Laune mitgeteilt haben, und der Roboter kann dann etwaige geäußerte Gefühlsschwankungen registrieren. Ob er je nach Laune spezielle Lieder intoniert, wurde nicht verraten.

Mit Bewegungssensoren in seinen beweglichen Teilen ausgestattet erweckt er den Anschein, bei Berührungen zurückzuzucken. Bei einem drohenden Sturz reißt er die Arme nach vorne, um sich selbst zu schützen. Er soll auch farbige Ziele erkennen - und darauf zulaufen können, verkündete Sony stolz. Am Donnerstag blieb er den Beweis schuldig. Nach wenigen Schritten durch einen komplizierten Parcours auf das Ziel zu verharrte er und befand mit piepsiger Stimme: "Das ist schwierig." Ihm bleibt wenig Zeit zum Üben: Kommende Woche wird er bei einer Roboterausstellung in Yokohama erneut auftreten.

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