Anstieg der Meeresspiegel Schmelze an Grönlands Eisschild setzt bedenklich früh ein

Kopenhagen · Der Grönländische Eisschild hat schon in der Vergangenheit durch sein Abschmelzen erheblich zum Ansteigen der Meeresspiegel beigetragen. Die alljährliche Tau-Phase setzt diesmal besonders früh und heftig ein: Zu Wochenbeginn hat die Eisschmelze bereits zwölf Prozent des Schildes erfasst.

 Der Eisschild von Grönland aus 40.000 Metern Höhe gesehen.

Der Eisschild von Grönland aus 40.000 Metern Höhe gesehen.

Foto: dpa, nasa mda

Das sagte der Klimaforscher Peter Langen am Donnerstag der Website Polar Portal des Dänischen Meteorologischen Instituts. "Wir mussten überprüfen, ob unsere Modelle noch stimmten." Mit der frühen Eisschmelze wurden Werte aus vergangenen Jahrzehnten völlig in den Schatten gestellt.

Die drei bisherigen frühesten Daten für den nun schon erreichten Stand der Schmelze waren der 5. Mai 2010, der 8. Mai 1990 und der 8. Mai 2006. Es herrschten derzeit Temperaturen "wie an einem warmen Julitag", sagte Robert Faustino vom "Geological Survey of Denmark". An einer Wetterstation in 1840 Meter Höhe im Südwesten Grönlands seien 3,1 Grad Celsius gemessen worden, an der Westküste 17,8 Grad.

Der Grönländische Eisschild verlor zwischen 2003 und 2010 doppelt soviel Masse wie im ganzen 20. Jahrhundert. Wegen seiner riesigen Ausmaße gehört der Grönländische Eisschild zu den Hauptfaktoren, die für den Anstieg der Meeresspiegel um 25 Millimeter zwischen 1990 und 2010 verantwortlich sind, wie eine im Dezember im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlichte Studie zeigte.

(AFP)
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