Maschine spielt Fußball, Basketball und tanzt Japanischer Roboter "Qrio" lernt laufen

Tokio (rpo). Sonys neuester Roboter ist ein wahres Allround-Talent: Er tanzt, spielt Fußball und kann auch ordentlich laufen. Damit ist er seinem Vorgänger weit voraus. Tolles Weihnachtsgeschenk für nächstes Jahr, könnte man denken. Daraus dürfte aber leider nichts werden.

Sonys neuer Roboter Qrio
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<P>Tokio (rpo). Sonys neuester Roboter ist ein wahres Allround-Talent: Er tanzt, spielt Fußball und kann auch ordentlich laufen. Damit ist er seinem Vorgänger weit voraus. Tolles Weihnachtsgeschenk für nächstes Jahr, könnte man denken. Daraus dürfte aber leider nichts werden.

Für die Techniker des japanischen Elektronikkonzerns war "Qrio" eine echte Herausforderung. Denn um laufen zu können, muss der Roboter für kurze Zeit beide Beine gleichzeitig vom Boden abheben, was bislang nicht möglich war. Sony stellte die Maschine am Donnerstag in Tokio der Presse vor.

Bei der Präsentation von "Qrios" Vorgängermodell SDR-4X im vergangenen Jahr hatte Sony angekündigt, der 58 Zentimeter große Roboter sei für den Preis eines Luxusautos zu kaufen.

"Qrio" - sein Name steht für "quest for curiosity" ("Streben nach Neugierde") - hingegen soll nicht an Privatleute verkauft werden. Stattdessen soll die Maschine laut Sony als "Unternehmensbotschafter" unterwegs sein und für technischen Fortschritt werben.

Bei der Präsentation am Donnerstag führte "Qrio" auf einem Tisch seine neu erworbenen Fähigkeiten vor: Unter klirrendem Geräusch hüpfte der silberfarbene Roboter ruckartig zur Seite, drehte sich und begann langsam loszumarschieren. Nach einigen Schritten verfiel er in einen leichten Trab, stoppte, drehte sich um und joggte wieder los.

"Qrio" das Laufen beizubringen erforderte den Sony-Experten zufolge einen größeren Umbau seiner Gelenke und eine Aufrüstung seines Hauptprozessors. Ansonsten hätte der Roboter sein Gleichgewicht nicht halten und komplexere Bewegungsabläufe nicht koordinieren können.

Dauerläufe sind von dem neuen Roboter indes vorerst nicht zu erwarten. Bislang schafft er nur eine Strecke von drei Metern im Tempo von etwa 14 Metern pro Stunde. Doch das ist immerhin schon doppelt so schnell wie sein Vorgänger.

Anders als beim Gehen seien beim Laufen für kurze Zeit beide Beine gleichzeitig in der Luft, erläuterte Sony-Sprecher Shinji Obana. Dieser Moment dauert bei "Qrio" vier Hundertstel Sekunden, und er springt nur etwa fünf Millimeter in die Höhe. Das demonstrierte der Roboter am Donnerstag auch beim Basketball-Spiel. Unter dem Gelächter der anwesenden Journalisten ließ er den Ball fallen. "Ihm fehlt immer noch die Kontrolle, aber wir arbeiten daran", sagte Sony-Manager Yoshihiro Kuroki.

In früheren Demonstrationen hatte Sony bereits Roboter gezeigt, die Gesichter wiedererkennen, einfache Gespräche führen und Stürze abfangen konnte. Japan gehört zu den führenden Staaten in der Robotertechnologie.

Auch der Autokonzern Honda hat bereits ein sprechendes und gehendes Exemplar entwickelt, mehrere japanische Universitäten arbeiten ebenfalls daran. Sony hat weltweit 130.000 Exemplare des Roboterhundes "Aibo" für je rund 180.000 Yen ( 1.360 Euro) verkauft.

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