Kleidung rekonstruiert Ötzi trug Ziegen, Schafe und Bären

Paris · Gletschermann Ötzi war bei der Anfertigung seiner Kleider offenbar höchst wählerisch: Einer Studie zufolge verwendete er für seine Bekleidung und Ausrüstung die Haut von mindestens fünf verschiedenen Tierarten.

 Ötiz wurde 1991 in den italienischen Alpen entdeckt

Ötiz wurde 1991 in den italienischen Alpen entdeckt

Foto: dpa, wst

So waren Mantel und Beinbekleidung aus Ziegen- und Schafsleder, er trug eine Mütze aus Bärenfell, seine Schuhe befestigte er mit Bändern aus Rindsleder und sein Köcher war aus Rehhaut gefertigt. Für die im Fachmagazin "Scientific Reports" veröffentlichte Studie untersuchten der Wissenschaftler Niall O'Sullivan von der Europäischen Akademie im italienischen Bozen und seine Kollegen neun Lederproben aus den Überresten von Ötzis Bekleidung. Mithilfe von DNA-Analysen konnten die Lederstücke fünf verschiedenen Tierarten zugeordnet werden.

Bei der Herstellung seiner Kleider habe Ötzi, der vor 5300 Jahren lebte, offenbar bewusste Entscheidungen getroffen, sagte O'Sullivan. So habe er je nach Kleidungsstück entschieden, ob das verwendete Material besonders Schmiegsam sein oder gut wärmen sollte. Für die Herstellung seines Mantels verwendete Ötzi die Haut von nicht weniger als vier Schafen und zwei Ziegen.

 Die Kleidung stammt von fünf Tierarten

Die Kleidung stammt von fünf Tierarten

Foto: dpa, lof

Ötzi war 1991 in einem Gletscher in den italienischen Alpen entdeckt worden. Der Fund der gut erhaltenen Mumie war eine archäologische Sensation - und über den Gletschermann ist bereits sehr viel bekannt. So hatte er zu Lebzeiten braune Augen und schwarze Haare, war 1,60 Meter groß und 50 Kilogramm schwer. Heute würde er Schuhgröße 38 tragen. Er hatte Karies und war allergisch gegen Milchprodukte.

Ötzi wurde vermutlich im Alter von etwa 45 Jahren durch einen Pfeil getötet, seine letzte Mahlzeit war wahrscheinlich Steinbock. Seinen Körper zierten 57 Tattoos.

(crwo/afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort