Eine wichtige Rolle bei den Planungen der drei Verdächtigen aus Düsseldorf und Bochum spielte offenbar die Chemikalie Aceton. Das Lösungsmittel kann bereits unbehandelt leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische bilden. Diese Wirkung kann man aber noch verstärken. Mit Wasserstoffperoxid beispielsweise, das man in der Apotheke kaufen kann.

Allerdings nur stark verdünnt. Für eine Bombe muss man aber große Mengen einkaufen, um eine ausreichende Konzentration zu erhalten. Mit Säure als Katalysator kann man dann die Reaktion zwischen Aceton und Wasserstoffperoxid beschleunigen — und erhält einen hochexplosiven Sprengstoff namens Apex.

Bei einer Zündung zerfällt er in seine Bestandteile, die heftig miteinander reagieren. Wenn die Sprengkraft von TNT mit 1,0 eingestuft wird, erreicht dieser "Haushalts"-Sprengstoff mit einer Detonationsgeschwindigkeit von 5300 Meter pro Sekunde den Wert von 0,83.

Terroristen setzen bei Selbstbau-Bomben häufig auf Apex. Die Bestandteile lassen sich leicht beschaffen. Zudem basiert er nicht auf Stickstoff-Verbindungen, auf die elektronische Sensoren oder Sprengstoffhunde anspringen. Der Umgang mit Apex aber ist riskant, weil er sehr empfindlich ist. Schon kleinste Stöße oder Funken können zum Zerfall und zur Explosion führen. Pyrotechniker sprechen darum von "Würfeln mit Tellerminen".