Studie zum Artensterben "Stehen am Rande des sechsten großen Massenaussterbens"

Washington · Pflanzen- und Tierspezies sterben seit der Entstehung der Menschheit mindestens 1000 mal schneller aus als zuvor. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die am Donnerstag in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht wurde.

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"Wir stehen am Rande des sechsten großen Massenaussterbens", sagte Chefautor Stuart Pimm von der Duke University in den USA. "Ob wir es vermeiden, hängt von unserem Handeln ab."

Pimm und seine Kollegen untersuchten in der Studie, wie viele von einer Million Spezies innerhalb eines Jahres aussterben und legten mit dem Ergebnis eine "Todesrate" fest. 1995 hatte der Biologe noch berechnet, dass diese Rate vor dem Entstehen der Menschheit bei 1 gelegen hatte. Nach neuen Erkenntnissen sei es aber 0,1, sagte er der Nachrichtenagentur AP. Mittlerweile liege sie bei 100 bis 1000 pro Jahr.

Dafür sind den Autoren zufolge eine Reihe von Faktoren verantwortlich, vor allem aber der Verlust des natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung des Menschen. Ein Beispiel dafür sei der Gelbohr-Büschelaffe in Brasilien, der zudem auch noch vom Eindringen einer neuen Art bedroht sei, sagte Co-Autor Clinton Jenkins. Auch der Klimawandel kann dazu beitragen, ob verschiedene Spezies überleben oder nicht.

Bereits fünfmal in der Erdgeschichte wurde der Großteil allen Lebens auf dem Planeten ausgelöscht. Diese Massenaussterben oder Massenextinktionen wurden meist durch den Einschlag von Meteoren ausgelöst. Vor rund 66 Millionen Jahren starben dabei die Dinosaurier aus, drei von vier Spezies verschwanden. Vor 252 Millionen Jahren wurden beim sogenannten Perm-Trias-Ereignis 90 Prozent aller Arten ausgelöscht.

(ap)
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