CERN führt Experimente in zwei Jahren fort Teilchenbeschleuniger LHC wird generalüberholt

Genf · Die europäische Großforschungseinrichtung CERN unterzieht den weltgrößten Teilchenbeschleuniger einer Generalüberholung, mit dem vergangenes Jahr mit 99,9 Prozent Sicherheit das bislang nur hypothetisch bekannte Elementarteilchen Higgs-Boson nachgewiesen wurde.

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Foto: CERN

Wie das CERN mitteilte, wird der 26,6 Kilometer lange, ringförmige Beschleuniger in der Nähe von Genf nach dreijährigem pausenlosem Betrieb seit Donnerstagmorgen heruntergefahren. Am Samstag soll er komplett abgeschaltet werden.

Der deutsche Physiker Rolf-Dieter Heuer, seit drei Jahren Generaldirektor des CERN, zeigt sich sehr zufrieden mit dem Betrieb des Large Hadron Collider (LHC). Darin wurden Protonen bei hohen Geschwindigkeiten zur Kollision gebracht, um die Geschehnisse beim sogenannten Urknall zu reproduzieren. "Die Maschine, die Experimente, die Computersysteme und die gesamte Infrastruktur funktionierten perfekt. Und wir haben eine große wissenschaftliche Entdeckung in der Tasche," erklärte Heuer.

Damit sprach Heuer die Entdeckung des Higgs-Boson an. Ohne das sogenannte Gottesteilchen würden nach Ansicht der Theoretiker Menschen und all die andere aus Atomen zusammengesetzte Materie im Universum nicht existieren.

Ziel der Modernisierungsarbeiten am LHC ist eine deutliche Erhöhung der Energiezufuhr. Dadurch soll nicht nur die Entdeckung des Higgs-Teilchens bestätigt werden, sondern auch ein Quantensprung in der Erforschung von supersymmetrischen Teilchen und Dunkler Materie ermöglicht werden. 2015 soll der Beschleuniger dann wieder hochgefahren werden. Und bis dahin werten die Physiker die bereits angehäuften Datenberge aus, deren Umfang demjenigen von etwa 700 Jahren hochauflösender Filmdokumente entspricht.

(AFP/felt/das)
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