Fusion-Jazz mit Gänseblümchen-Krone

Jazz-CD BADBADNOTGOOD ist ein junges Jazz-Quartett aus Kanada - Saxophon, Schlagzeug Bass und Keyboard -, und einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist die Band im vergangenen Jahr, als sie gemeinsam mit dem Rapper Ghostface Killah das Album "Sour Soul" produziert haben. Überhaupt fühlen sich die Musiker dem HipHop verbunden, sie begannen einst mit Coverversionen des Kollektivs Odd Future, die sie auf der Online-Videoplattform YouTube eingestellt haben, und sie begleiteten dann auch als Jam-Band den Rapper Tyler The Creator.

Jazz-CD BADBADNOTGOOD ist ein junges Jazz-Quartett aus Kanada - Saxophon, Schlagzeug Bass und Keyboard -, und einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist die Band im vergangenen Jahr, als sie gemeinsam mit dem Rapper Ghostface Killah das Album "Sour Soul" produziert haben. Überhaupt fühlen sich die Musiker dem HipHop verbunden, sie begannen einst mit Coverversionen des Kollektivs Odd Future, die sie auf der Online-Videoplattform YouTube eingestellt haben, und sie begleiteten dann auch als Jam-Band den Rapper Tyler The Creator.

Nun legen BADBADNOTGOOD ihr lakonisch "IV" betiteltes viertes Album vor, und es ist das bislang beste dieser Gruppe. Die zumeist instrumentalen Stücke sind bester Fusion-Jazz, zwischen Bossa Nova und Lounge, zwischen Soul und R 'n' B, und erstmals haben sie Kollegen wie Kaytranada und Colin Stetson eingeladen, sie im Studio zu unterstützen. Den HipHop-Bezug haben sie etwas zurückgenommen, es gibt zwar ein Stück mit dem Rapper Mick Jenkins aus Chicago, aber das bleibt die Ausnahme.

Die schönste Kooperation ist die mit Sam Herring, dem Sänger von Future Islands, der ein sanftes und sehr diesiges Lied über Beziehungen beisteuert: Weglaufen ist leicht, die Trennung ist das Schwierige, klagt er. Vom Lied "Seasons ("Waiting For You") von Future Islands haben BADBADNOTGOOD übrigens schon im Jahr 2014 einen sehr schönen Remix produziert, den sollte man sich auch unbedingt anhören. Für Puristen mag das eher nichts sein, das ist voraussetzungsloser Jazz mit Gänseblümchen-Krone; möglicherweise ein Einstieg für Menschen, die meinen, mit Jazz nichts am Hut zu haben.

Man hört bei BADBADNOTGOOD eine starke Affinität zu Funk und Krautrock, das Schlagzeug wurde auf dieser Platte weiter nach vorne gemischt als zuvor. Das Großartige indes ist die Atmosphäre dieses Albums, das Heitere, Positive. Eigentlich muss man es im Freien hören, auf Terrassen und an Pools. Schöne Platte jedenfalls, könnte der Soundtrack dieses Sommers werden. Philipp Holstein

(RP)
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