Studie Hohe Tsunami-Gefahr an der Ostküste der USA

Washington (rpo). Eine neue geologische Studie hat zwei Gebiete auf der Erde ausgemacht, in denen entgegen bisheriger Vermutungen ein sehr hohes Tsunami-Risiko besteht: die nördliche Karibik und die Atlantikküste der USA.

Satellitenaufnahmen: Vor und nach dem Tsunami von 2004
53 Bilder

Satellitenaufnahmen: Vor und nach dem Tsunami von 2004

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Ein Warnsystem für das Auftreten solcher Flutwellen existiert bislang nur entlang der Pazifikküste der USA und Lateinamerikas.

Sowohl historische Aufzeichnungen als auch Spuren großer Erdbewegungen auf dem Meeresboden deuteten aber darauf hin, dass auch im Atlantik mit Seebeben zu rechnen sei, die einen Tsunami auslösen könnten, schreiben amerikanische Forscher im geophysischen Fachblatt "Eos".

Laut historischen Aufzeichnungen ereigneten sich in der Karibik seit 1492 zehn Tsunamis, heißt es in der Studie. Die letzte Flutwelle dieser Art habe im Jahr 1946 1.800 Menschen in den Tod gerissen.

Noch beunruhigender seien aber die Spuren gigantischer Erdbewegungen auf dem Meeresboden, "die möglicherweise enorme, prähistorische Tsunamis auslösten".

Grundsätzlich wurde die Errichtung eines Tsunami-Warnsystems für die Region bereits beschlossen. Über die Umsetzung soll bei mehreren Konferenzen im Frühjahr und im Sommer beraten werden.

Im Indischen Ozean hatte ein Tsunami verheerenden Ausmaßes am 26. Dezember mindestens 170.000 Menschen in den Tod gerissen, mehr als 100.000 weitere gelten offiziell noch als vermisst.

(ap)
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