<P>Düsseldorf (rpo). Gerade im Sommer kommt es immer wieder zu Wärmegewittern. Jetzt behaupten einige Zeitgenossen, es sei gefährlich, während eines solchen Himmelsspektakels zum Telefonhörer zu greifen. Ist da etwas dran?

Blitzeinschläge können elektrischen Anlagen schaden. Das Risiko minnimiert ein Blitzableiter, der den Blitzstrom im Falle eines Einschlages gefahrlos über alle Strom-, Telefon-, Antennen-, Gas- und Wasserleitungen zur Erde ableitet.

Sofern das Haus durch Erdkabel mit dem ebenfalls unterirdisch verlegten öffentlichen Telefonnetz verbunden und die Telefonanlage an so einen Potentialausgleich angeschlossen ist, besteht kaum unmittelbare Gefahr.

Gefährdet sind dagegen Fernsprechteilnehmer, deren Telefon über eine auf Masten verlegte Zuleitung angeschlossen ist, wie man es oft noch im Gebirge sieht. In solchen Fällen soll man bei Gewitter besser nicht telefonieren, ein begonnenes Gespräch besser abbrechen.

Die Deutsche Telekom sorgt "auf ihren Orts- und Fern-Leitungen durch Filter dafür, dass direkte Blitzeinschläge ohne Folgen bleiben", erläutert Mitarbeiter Walter Genz.

Ansonsten könne sich der Kunde selbst nur gegen indirekte Überspannungen schützen, die ein in der Nachbarschaft einschlagender Blitz im weiten Umkreis hervorrufe. Hier besteht die Gefahr, dass Telefon, Fax oder Modem Schaden nehmen.

Die beste Methode, so Genz, sei es daher, bei Gewitter nicht zu telefonieren und - noch besser - Telefon, Fax und elektronische Geräte wie den Fernseher von der Leitung zu nehmen.

"Die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse ist recht gering, die Folgen dann aber womöglich fatal", meint Jörg M. Fliege, Professor an der FH Mannheim. Tipp: "Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zumindest solange sich das Gewitter in allernächster Nähe austobt, von allen Leitungen und den angeschlossenen Geräten weg bleiben."