Katzen können auch ohne Mensch - Hunde nicht

Jeweils zehn Millionen Katzen und Hunde leben in deutschen Haushalten. Beide sind schon lange die Begleiter des Menschen, was sich stark auf ihre Entwicklung niedergeschlagen hat. Doch unterschiedlich, wie jetzt Studien belegen. Demnach würde die Katze heute wie vor 5000 Jahren ohne den Menschen klarkommen, während der Hund durch seine Abhängigkeit von Herrchen und Frauchen viel vom ursprünglichen Scharfsinn verloren hat. Dass der Hund ein Menschenkenner ist, zeigt er immer wieder. Denn er folgt unseren Blicken und unserer Gestik, versteht unsere Stimmlagen. Doch wie jetzt US-Verhaltensforscher ermittelt haben, hat er dafür in der Intelligenz Defizite entwickelt.

Das Team unter Monique Udell von der Oregon State University testete, wie gut Wölfe und Hunde eine knifflige Aufgabe lösen können. Man legte - so dass es die Tiere sehen konnten - ein Stück Wurst in eine durchsichtige Plastikbox, deren Deckel sich nur mit einem daran befestigten Seil abziehen ließ. Für acht der zehn Wölfe war diese Aufgabe kein Problem, sie zerrten und bissen so lange an der Box herum, bis sie ihren kulinarischen Inhalt freigab. Von den Haushunden hingegen schaffte das keiner. Sie verbrachten stattdessen "deutlich mehr Zeit damit, den im Raum anwesenden Menschen anzustarren. Nach dem Muster: Hilf mir, das machst du doch sonst auch!

Selbst als der Mensch ihnen zu verstehen gab, dass sie ihr Problem allein lösen sollten, beschäftigten sich die Hunde nur unwesentlich länger mit der Box. Gerade mal einer von zehn schaffte es, den Deckel abzuziehen. Nur bei Hunden aus dem Tierheim waren es vier von zehn, was immer noch deutlich unter der Wolfsquote liegt. Katzen hingegen ist der Mensch laut einer englischen Studie egal. Die Forscher um Daniel Mills von der Uni of Lincoln fanden keine Hinweise darauf, dass die Katzen ihren Halter vermissen würden.

(RP)
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