Fotos Das ewige Eis in Grönland im Klimawandel
Der Fotograf hat mit seiner Kamera das Inlandeis von Grönland besucht. Seine betörenden Aufnahmen zeigen auf erschreckende Weise eine sterbende Welt. Der Klimawandel, so die Botschaft, ist real.
Die Fotos zeigen Seen und Flüsse aus geschmolzenem Schnee. Von Jahr zu Jahr, so seine Beobachtung, werden sie tiefer, größer und breiter.
Der Einfluss des Menschen ist unübersehbar. Auf weißem Eis und Schnee hat sich Industriestaub abgelagert, der durch die Luft nach Grönland aus weit entfernten Regionen geweht wurde.
Der dunkle Staub absorbiert die Sonnenwärme. Folge: Der Untergrund schmilzt noch schneller. Wenn man in die tiefen Löcher hineinblickt, die so oft an den Flussufern zu sehen sind, findet man auf dem Boden den dunklen Staub, der sich durch das Sonnenlicht in die Tiefe gefressen hat.
Tausende solcher Flüsse überziehen das Inlandeis der Insel, manchmal erstrecken sie sich über Kilometer und verschwinden dann in der Tiefe. Wie groß die Hohlräume sind, die das Schmelzwasser in das ewige Eis hineingefressen hat, weiß niemand.
Die Aufnahme zeigt den Point 660, einen Ausflusgpunkt, der mit dem Auto gut zu erreichen ist. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen den Ort im Eis. Die Pfützen im Vordergund sind nur ein Vorbote, von dem, was noch kommen wird, beschreibt Beckers Buch
Der Bildband "Above Zero" von Olaf Otto Becker ist im Hatje Cantz Verlag erschienen und kostet 58 Euro.
Nicht zufällig hatte sich schon Angela Merkel zum Auftakt ihrer internationalen Klimakampagne im Jahr 2007 Grönland als Reiseziel ausgesucht.
Die CDU-Politikerin begutachtet damals nicht das Inland sondern die Küste des Landes.
Auch hier konnte sie die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels eindrucksvoll erleben.
Das Gletschereis gleitet hier mit wachsender Geschwindigkeit ins Meer.
An einem Tag ist es so viel wie in einem Jahr Abwasser in New York.
Nach Untersuchungen der US-Weltraumbehörde NASA verliert die Insel derzeit 220 Quadratkilometer Eis pro Jahr. (Stand: Jahr 2007).
Doppelt so viel wie noch 1996.
Die Experten des Weltklimarats (IPCC) gehen davon aus, dass nur noch weniger als 15 Jahre bleiben, um das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds zu verhindern.
In wenigen Jahren hat sich die Geschwindigkeit des Jakobshavn-Gletschers verdoppelt, sagen die Berechnungen der Universität Dresden.
Hochrechnungen kalkulieren mit einem Anstieg des Meeresspiegels um sieben Meter, sollte Grönland komplett abschmilzen.
Die Menschen in Grönland haben schwer unter dem Klimawandel zu leiden. Es regnet weniger und es wird wärmer.
Schon im Mai klagen sie über Temperaturen bis zu 20 Grad.
Die Kanzlerin hat sich seit jeher als Verfechterin einer engagierten Klimapolitik gezeigt. Beim Gipfel in Kopenhagen muss sie es noch unter Berweis stellen.
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