UNO-Bericht Ozonschicht erholt sich bis 2050

Washington · Die weltweiten Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht zeigen Wirkung: Bis zum Jahr 2050 werde sich die Ozonschicht über der Erde in weiten Teilen regenerieren können, hoben die Vereinten Nationen in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht hervor.

 Das NASA-Satellitenfoto dokumentiert die Größe des Ozonlochs über der Arktis im Winter 1999/2000. Je dunkler das Blau, desto dünner die Ozonschicht.

Das NASA-Satellitenfoto dokumentiert die Größe des Ozonlochs über der Arktis im Winter 1999/2000. Je dunkler das Blau, desto dünner die Ozonschicht.

Foto: dpa

Das Ozon in der Stratosphäre hält unter anderem UV-Strahlung ab, die für die menschliche Haut sehr schädlich sein kann. Jahrelang hatten sogenannte FCKW, die zum Beispiel in Spraydosen oder Kühlschränken verwendet wurden, die Schutzschicht geschädigt, bis 1987 ein internationaler Vertrag zu ihrer schrittweisen Abschaffung geschlossen wurde.

Nun sei erstmals der Nachweis gelungen, dass sich wieder mehr Ozon in der Stratosphäre in etwa 50 Kilometer Höhe anreichert, hieß es. In den Jahren 2000 bis 2013 sei das Niveau in nördlichen Breiten um etwa vier Prozent gesteigen, sagte der Nasa-Wissenschaftler Paul A.
Newman, einer der Leiter der Untersuchung.

"Es ist ein Sieg für die Diplomatie und für die Wissenschaft und für die Tatsache, dass wir zusammenarbeiten können", sagte der Chemiker Mario Molina, der 1974 die erste wissenschaftliche Studie über die Schäden an der Ozonschicht verfasst hatte. Gemeinsam mit seinem Kollegen Sherwood Rowland erhielt er den Chemienobelpreis 1995.

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Paradoxerweise trügen auch Treibhausgase dazu bei, dass sich die Ozonschicht erholt, sagte Newman. Höher Konzentrationen von Kohlendioxid kühlten die obere Stratosphäre und in der kühleren Luft steige der Anteil von Ozon. Besorgt äußerten sich die Wissenschaftler darüber, dass die Chemikalien, die die FCKWs ersetzt haben, zur globalen Erwärmung beitragen.

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Noch ist die Ozonschicht auch nicht ganz genesen, weil einige der schädlichen Chemikalien sehr lange in der Atmosphäre erhalten bleiben. In der südlichen Hemisphäre entsteht nach wie vor jedes Jahr ein Ozonloch. Auch ist die Ozonschicht noch etwa sechs Prozent dünner als 1980, wie Newman vorrechnete.

(ap)
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