Partielle Sonnenfinsternis Sonne wird am Dienstag zur Sichel

Köln (RPO). Gleich zu Beginn des neuen Jahres wird es für kurze Zeit ein bisschen dunkler über Deutschland. Denn das Jahr 2011 beginnt mit einem beeindruckenden Naturschauspiel: Am Dienstagmorgen können Himmelsgucker Zeugen einer partiellen Sonnenfinsternis werden, bei der in unseren Breiten ein beträchtlicher Teil der Sonnenscheibe verdunkelt wird.

Sonnenfinsternis im Südpazifik
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Sonnenfinsternis im Südpazifik

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Wer nach Sonnenaufgang und bei klarem Wetter Richtung Südosthorizont blickt, wird die Sonne an diesem Morgen als Sichel sehen. Und je höher das Tagesgestirn anschließend am Morgenhimmel aufsteigt, desto größer wird der verfinsterte Teil der Sonne.

Der größte Bedeckungsgrad wird gegen 9.20 Uhr Mitteleuropäischer Zeit erwartet - in dieser Phase werden Experten zufolge in Süddeutschland gut drei Viertel der Sonnenscheibe verfinstert sein, im Norden der Republik sogar mehr als vier Fünftel. Gegen 10.45 Uhr steht die Sonne dann wieder wie gewohnt als kreisrunder Lichtball am Firmament.

Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Neumond von der Erde aus gesehen vor die Sonne. Dabei wirft er einen Schatten auf bestimmte Regionen der Erde - mit der Folge, dass sich dort der Himmel verdunkelt, mal mehr und mal weniger. Denn der Mond verdeckt die Sonne entweder partiell, also teilweise, oder aber bei manchen Finsternissen auch komplett - je nachdem, ob der sogenannte Kernschatten des Mondes die Erde lediglich streift oder aber auf ihre Oberfläche trifft.

Zum sehr seltenen Schauspiel einer totalen Sonnenfinsternis kommt es nur in Regionen auf der Erde, über die der Mondschatten hinwegzieht. In Deutschland war dieses spektakuläre Naturereignis zuletzt im August 1999 zu bewundern. Für wenige Minuten wurde der Tag zur Nacht, Vögel verstummten, am Taghimmel leuchteten Sterne und Planeten auf. Die nächste totale Sonnenfinsternis hierzulande wird allerdings erst wieder im September 2081 zu sehen sein.

Die Sonnenfinsternis am Dienstag ist laut Lübecker Sternwarte nirgends auf der Welt total zu sehen, da der Mondschatten unseren Planeten nur streift. Auch wenn sie bei weitem nicht so spektakulär wird wie das Erlebnis der "schwarzen Sonne" vor gut elf Jahren - wie stets bei Sonnenfinsternissen warnen Experten auch diesmal nachdrücklich davor, die Finsternis bei wolkenlosem Himmel ohne ausreichenden Schutz für die Augen zu verfolgen.

Auf keinen Fall sollten Himmelsgucker vermeintlichen Geheimtipps vertrauen und eine verfinsterte, aber immer noch blendende Sonne durch rußgeschwärzte Glasscheiben, belichtete Filme oder Sonnen- und Gletscherbrillen betrachten - schlimme Verletzungen der Augen können die Folge sein. Wer gar durch ein Fernglas oder Teleskop ohne Spezialfilter auf die Sonne blickt, nimmt seine Erblindung in Kauf.

Unerfahrene Sonnenbeobachter, die das Naturereignis fotografieren oder mit einem Teleskop verfolgen wollen, sollten zuvor unbedingt fachmännischen Rat einholen, beispielsweise bei einer Volkssternwarte oder einem Astronomieverein.

(AFP)
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