Vor 100.000 Jahren Megadürre rottete die Menschheit nahezu aus

Washington (RPO). Vor 100.000 Jahren wäre fast Schluss, Ende, Aus mit der Menschheit gewesen. Eine Megadürre in Afrika ließ die Zahl der frühen Menschen nahezu komplett zusammenbrechen.

 Die globale Erwärmung ist nicht mehr aufzuhalten, so Experten.

Die globale Erwärmung ist nicht mehr aufzuhalten, so Experten.

Foto: AFP, AFP

Als vor 70.000 Jahren das Klima wieder feuchter wurde, brachen die Nachkommen der wenigen Überlebenden dieser Trockenperiode von Afrika aus zu den anderen Kontinenten auf. Hinweise für diese These fanden Wissenschaftler der Universität von Arizona in Tucson bei Untersuchungen an Sedimenten dreier afrikanischer Seen. Ihre Ergebnisse stellen die Forscher in der Fachzeitschrift "PNAS" vor (Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1073/pnas.0703873104).

Die Forscher um den Geowissenschaftler Andrew Cohen untersuchten das Material, das sich über Jahrtausende auf dem Grund des afrikanischen Malawisees abgelagert hatte und verglichen es mit dem anderer afrikanischer Seen.

Proben dieses Sediments gewannen die Forscher bei Bohrungen, die von einem Schiff aus am Grund dieses mehr als 700 Meter tiefen Gewässers ausgeführt worden waren. Vom Schiff, das GPS-gestützt seine Position exakt halten konnte, drangen die Bohrer bis zu 380 Meter tief ins Sediment ein. Das Forscherteam erhielt so eine Serie von Bohrkernen, die über 100.000 Jahre afrikanische Vergangenheit widerspiegeln.

Die Sedimente, die vor etwa 135.000 bis 90.000 Jahren entstanden sind, enthalten nur wenige Pollen und Holzkohle und ergeben somit kaum Hinweise auf eine Landvegetation oder für eine starke Bewaldung, wie es sie heute um den See herum gibt, ergab die Auswertung der Bohrkerne.

Stattdessen fanden die Wissenschaftler Überreste wirbelloser Tiere und Plankton, das nur in flachen, trüben Gewässern lebt. Der Spiegel des Sees muss zu dieser Zeit um etwa 600 Meter gefallen sein, schätzen die Forscher. Demnach muss der Kontinent zu dieser Zeit von einer extremen Dürre heimgesucht worden sein und der heutige Malawisee war lediglich von trockenem Buschland umgeben.

Feuchter wurde es im tropischen Afrika erst wieder vor 70.000 Jahren - eine Zeit, in der auch die Zahl der frühen Menschen wieder stark angestiegen sein muss, wie Funde belegen. In der Folge kam es zu den Auswanderungswellen aus Afrika. Die Forscher sehen in ihren Ergebnissen eine ökologische Erklärung dafür, dass die Menschheit nur auf wenige Vorfahren zurückgeht.

(afp)
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