Männer mit Geld leben ihre weibliche Seite aus Metrosexuell: Schwul leben, aber nicht schwul sein

New York (rpo). Er ist nicht das Klischeebild eines Homosexuellen, sondern der neueste Trend unter wahren Männern mit viel Kleingeld: Der Metrosexuelle lebt seine weibliche Seite aus, rasiert sich die Brusthaare, geht in die Kunstgalerie und verschwendet ein Vermögen für Pflegeprodukte.

<P>New York (rpo). Er ist nicht das Klischeebild eines Homosexuellen, sondern der neueste Trend unter wahren Männern mit viel Kleingeld: Der Metrosexuelle lebt seine weibliche Seite aus, rasiert sich die Brusthaare, geht in die Kunstgalerie und verschwendet ein Vermögen für Pflegeprodukte.

Er schaut sich lieber drei Kunstgalerien als ein Eishockey-Spiel an und pflegt sich mehrmals am Tag mit einer teuren Gesichtscreme. Nein, er ist nicht das Klischeebild eines Homosexuellen, sondern der neueste Trend unter wahren Männern mit viel Kleingeld, der gerade in Nordamerika heiß diskutiert wird: metrosexuell. Der Metrosexuelle lebt seine weibliche Seite aus, pflegt sich mit teuren Produkten und sieht gut dabei aus. Seine sexuellen Präferenzen stehen jedoch außer Frage: Er will Frauen. Schwul leben, aber nicht schwul sein, ist die Devise.

"Ich höre immer, die Mädels wollen ihre Freunde gerade so ein bisschen schwul haben. Sie wollen mit dir in ein Restaurant gehen, und du musst eine Pfeffermühle von einem Bierhahn unterschieden können", beschreibt der Galerie-Besitzer Clint Roenisch, seines Zeichens erklärter Metrosexueller, der kanadischen Zeitung "Toronto Star". Und seine Freundin Dionne McAffee kann dem nur beipflichten: "Mein Modegeschmack hat sich sehr verbessert seit ich mit ihm zusammen bin. Ich will jemanden haben, der mir sagt, dass die Schuhe nicht zu diesem Outfit passen, und mir später trotzdem die Kleider vom Leib reißt."

Die Ikone ist David Beckham

Die britische Ikone der Metrosexualität ist Fußballspieler David Beckham. Er geht regelmäßig zur Maniküre, lässt sich seine Fingernägel auch mal lackieren, hat ständig eine neue Frisur und trägt die Unterwäsche seiner Frau. Dass er trotz alledem kein Weichling ist, beweisen seine anhaltende Popularität als starker Mann auf dem Fußballplatz, seine Ehe zu Ex-Spice-Girl Victoria und natürlich seine Rolle als Vater zweier Kinder. Kein Fan nahm ihm übel, dass er sich für das Titelbild eines Hochglanzmagazins für Homosexuelle porträtieren ließ.

Stars in den USA können sich da noch nicht outen: So zieht Rapper Eminem in seinen Texten lautstark über "Tunten" her und pflegt auch sonst das Image eines "Bad Boy". Trotzdem liebt er Maniküre und hat heimlich mit Yoga angefangen. Öffentlich zugeben kann er seine weiche Seite nicht: Als ihn ein Magazin mit einem rosa T-Shirt ablichten wollte, beschwerte sich Eminem mit Erfolg.

Das Magazin "Economist" schätzt jedoch, dass ungefähr 30 bis 35 Prozent der Männer im Alter von 25 bis 45 Jahren in den USA metrosexuelle Tendenzen haben. Für die Kosmetik-, Mode- und Accessoirebranche ist das ein gefundenes Fressen. Alleine der Markt für Haarprodukte für Männer hat in den USA bereits einen Umfang von acht Milliarden Dollar erreicht - Tendenz steigend.

Dazu dürfte auch eine neue Show auf dem bislang eher unbeachteten US-Kabelsender Bravo beitragen: "Queer Eye for the Straight Guy" (etwa: Homo-Auge für den Hetero), in der fünf Homosexuelle einen hoffnungslos schlecht gekleideten und ungepflegten Kerl zu Hause aufsuchen und in kürzester Zeit seinen Kleiderschrank, seine Wohnungseinrichtung und sein Leben umkrempeln. Schon die erste Sendung sahen 1,64 Millionen Zuschauer.

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