Mozarts wundervolle "Krönungsmesse"

Klassik Sie ist für katholische Kirchenchöre eine der liebsten, schönsten, feierlichsten Hochglanzmusiken, die komponiert wurden. Gibt es ein Jubiläum oder steht die Gestaltung einer Christmette an, steht sie häufig auf dem Programm. Das Kyrie ragt majestätisch auf, bald stimmen Sopran und Tenor ein hübsches, wenn auch kurzes Duett an. Stärker zum Einsatz kommt der Chor im Gloria, die Anforderungen sind aber gut zu bewältigen; das gilt auch für das wieselige Credo, bei dem eher die Geiger im Orchester zu tun haben.

Klassik Sie ist für katholische Kirchenchöre eine der liebsten, schönsten, feierlichsten Hochglanzmusiken, die komponiert wurden. Gibt es ein Jubiläum oder steht die Gestaltung einer Christmette an, steht sie häufig auf dem Programm. Das Kyrie ragt majestätisch auf, bald stimmen Sopran und Tenor ein hübsches, wenn auch kurzes Duett an. Stärker zum Einsatz kommt der Chor im Gloria, die Anforderungen sind aber gut zu bewältigen; das gilt auch für das wieselige Credo, bei dem eher die Geiger im Orchester zu tun haben.

Wolfgang Amadeus Mozart war kein Freund des Typs der Orchestermesse, die er in Salzburg zu liefern hatte; doch seine "Krönungsmesse" ist ein wundervoller Vorgeschmack auf andere Werke, die Mozart in diesem Genre geschaffen hat. Das "Benedictus" offeriert dem Hörer herrliche Quartett-Kostbarkeiten, und das "Agnus Dei" gibt der Solo-Sopranistin eine dankbare Arie. Komponiert wurde sie im Jahr 1779 und dann auch zu Ostern aufgeführt; gesichert ist aber auch eine spätere Aufführung zur Krönung von Kaiser Franz II.

im Jahr 1792, also nach Mozarts Tod. Aus dieser Zeit stammt wahrscheinlich die Bezeichnung "Krönungsmesse" - noch so ein Fall, dass der Komponist nicht ahnen konnte, unter welchem Namen sein Opus später in die Musikgeschichte eingehen würde. Kurioserweise gibt es nicht sehr viele Aufnahmen der "Krönungsmesse", zu den schönsten Aufnahmen zählen die alte, vor Spannung vibrierende Pariser Einspielung unter Igor Markevitch - mit der unvergesslichen Maria Stader als Sopran.

Auch Peter Neumanns Kölner Aufnahme (auf historischen Instrumenten) ist weiterhin uneingeschränkt zu empfehlen. Jetzt bewirbt sich mit Nachdruck eine neue französische Aufnahme der Erato um einen Platz als Referenzeinspielung. Sie stimmt von dem großartigen Kammerchor Accentus unter Laurence Equilbey. Sie verbindet ein lebendiges Mozart-Bild, hat schwungvolle, aber nie gehetzte Tempi mit wundervoll kontemplativen Momenten.

Die Fülle kostbarer Details ist hinreißend. Und über die Schönheit von Sandrine Piaus Sopran müssen wir nicht mehr reden. Wolfram Goertz

(RP)
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