Naturschützer erbitten Mithilfe Rätselhaftes Grünfinken-Sterben

Düsseldorf (RPO). In mehreren Bundesländern werden seit Anfang Mai sterbende und tote Grünfinken gefunden. Vermutlich verenden die Vögel an einem Befall mit Einzellern. Der Naturschutzbund Deutschland ruft auf, tote Finken zu melden.

 Immer mehr Grünfinken werden tot aufgefunden.

Immer mehr Grünfinken werden tot aufgefunden.

Foto: NABU/ F. Hecker

Ein rätselhaftes Vogel-Sterben beunruhigt derzeit viele Naturfreunde. Zunächst in Schleswig-Holstein, dann auch in Niedersachen und Nordrhein-Westfalen fanden Vogelfreunde sterbende und tote Grünfinken an künstlichen Futterstellen. Jetzt gebe es auch Funde aus Sachsen und Bayern, womit das Phänomen womöglich bundesweit auftrete, teilte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) mit.

Veterinäre gehen derzeit von einem Befall mit Trichomonaden aus. Die Einzeller wurden kürzlich in NRW vom Staatlichen Veterinärmedizinischen Untersuchungsamt in Arnsberg an toten Grünfinken nachgewiesen. Für Menschen ist der Erreger harmlos.

2008 konnten bereits Trichomonaden bei toten Grünfinken in Norwegen, Irland, England und Schottland bestätigt werden. Der Erreger verursacht Entzündungen in Rachen und Schlund der Tiere. Ähnliche Befunde können bei Singvögeln aber auch durch Salmonellen hervorgerufen werden. Es sind daher weitergehende Untersuchungen erforderlich.

Erkrankte Tiere zeigen gelbliche Beläge auf der Schleimhaut des Schlundes und vereinzelt auch des Rachens. Der Schnabel ist verklebt. Die Tiere sind kurzatmig und wirken matt, apathisch und schlafen überdurchschnittlich viel. Ihr Gefieder ist meist stark aufgeplustert.

In der Regel sterben die Tiere nach kurzer Krankheitsdauer an der Infektion. Andere Arten wie Buchfink, Gimpel, Stieglitz und Kernbeißer sind aktuell ebenfalls betroffen.

Zur Aufklärung des Massensterbens von Grünfinken bittet der NABU die Bevölkerung um Mithilfe. Wer selbst tote Vögel gefunden hat, wird gebeten, dies dem Naturschutzbund zu melden. Kontakdaten und weitere Informationen zur Meldung der Vögel finden Sie auf den Seiten des NABU.

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