Umstrittene Neuerungen Rechtschreibreform wird in Schulen akzeptiert

Berlin (RPO). Die lange Zeit hitzig und emotional geführte Debatte um die Rechtschreibreform scheint zu einem Ende gekommen zu sein. Nach Einschätzung des Philologenverbandes werden die reformierten Regeln an den Schulen akzeptiert.

"Man hat sich mittlerweile mit der Realität abgefunden, dass die große Erleichterung nicht kommen wird", sagte Hans-Peter Meidinger, Vorsitzender des Philologenverbandes der Nachrichtenagentur ddp. Sowohl die alten als auch die neuen Regeln hätten Widersprüche. Er glaube jedoch, "dass kein Politiker die Sache noch mal anfassen wird".

Meidinger hält es für unrealistisch, dass sich die Fehlerquote in den Schulen wie erhofft um 50 bis 70 Prozent reduzieren werde. Die meisten Fehler würden bei der Groß- und Kleinschreibung gemacht und diese Unterscheidung sei auch durch die Reform nicht aufgehoben worden. Deutschland sei europaweit das letzte Land, das noch die Groß- und Kleinschreibung habe, kritisierte der Verbandschef, der sich für diesen Bereich noch "eine bessere Lösung" wünschte.

Seit 1. August gelten bundeseinheitliche Regeln für die deutsche Rechtschreibung. Um die Reform, die eigentlich seit 1996 beschlossene Sache war, war lange gerungen worden. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hatte zahlreiche Korrekturen angemahnt.

(afp)
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