Studie zum Pazifik Riffhai-Bestände gehen dramatisch zurück

Washington · Im Pazifik sind die Riffhai-Bestände an dicht bewohnten Inseln um bis zu 90 Prozent zurückgegangen. Dieser drastische Rückgang zeige sich vor allem um Hawaii, das Marianen-Archipel oder Amerikanisch-Samoa, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie der Universität von Hawaii.

Riffhaie werden oftmals nur wegen ihrer Flossen getötet oder verenden als sogenannter unerwünschter Beifang in der kommerziellen Fischerei in den Netzen. "Menschen und Haie vertragen sich nicht", fasste der führende Autor Marc Nadon die Studie zusammen.

Die Meeresbiologen gehen davon aus, dass der Rückgang der Haifisch-Bestände um bewohnte Inseln vor etwa 30 Jahren begann. Für ihre jüngste Zählung zogen sie mit Motorbooten jeweils zwei Taucher an Riffen entlang, die die Haie unter sich zählten. Mit rund 1600 solcher Aktionen konnten große Gebiete erfasst und genaue Datenbestände erhoben werden, erklärte der für den Zensus zuständige Wissenschaftler Ivor Williams.

Um jede Insel mit hoher Bevölkerungszahl waren die Haibestände im Vergleich zu abgelegen Riffen drastisch reduziert. "Wir gehen davon aus, dass um dicht bevölkerte Inseln weniger als zehn Prozent der ursprünglichen Hai-Populationen vorhanden sind", betonte Nadon. Mehr Haie fanden sich dagegen in abgelegen Gebieten mit hohem Sauerstoffgehalt und viel Plankton: die Grundlage der gesamten Nahrungskette im Meer.

Die Studie belegt den Wissenschaftlern zufolge, dass der negative Einfluss des Menschen auf die Haibestände alle natürlichen Umweltbedingungen weit überwiegt: Dieser Zusammenhang habe sich überall und unabhängig von der Qualität des jeweiligen Lebensraums gezeigt, hob die Mitautorin Julia Baum hervor.

Die Wissenschaftler zählten für ihre Studie die fünf häufigsten Riffhai-Arten: Grauer Riffhai, Weißspitzen-Riffhai, Schwarzspitzen-Riffhai, Galapagoshai und Ammenhai.

(AFP)
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