Australische Forscher Risiko-Gen für manische Depressionen gefunden

Sydney (rpo). Wer an manischen Depressionen leidet, könnte unter Umständen ein bestimmtes Gen haben, das das Risiko für die Krankheit erhöht. Wissenschaftler des Garvan Institute of Medical Research und der University of New South Wales in Australien haben es nach zwei Jahrzehnten Forschungsarbeit geschafft, dieses als FAT bezeichnete GEn aus dem Blut von depressiven Patienten zu isolieren.

 Australischen Forschern ist es gelungen, ein Gen für manische Depressionen zu entdecken.

Australischen Forschern ist es gelungen, ein Gen für manische Depressionen zu entdecken.

Foto: AP, AP

Bei Menschen mit diesem Gen, das auch an der Verknüpfung von Gehirnzellen beteiligt ist, sei das Risiko einer solchen Erkrankung doppelt so hoch wie bei anderen Menschen, sagte der Wissenschaftler Ian Blair der Nachrichtenagentur AFP am Freitag.

 Fußballer Sebastian Deisler litt an Depressionen.

Fußballer Sebastian Deisler litt an Depressionen.

Foto: ddp, ddp

FAT sei aber nicht der einzige Faktor bei manischen Depressionen. "Depression ist eine komplexe Krankheit - sie wird durch das Zusammenspiel vieler Gene und auch Umweltfaktoren verursacht", sagte er weiter. Es gelte nun herauszufinden, wie genau FAT zum erhöhten Risiko für manische Depressionen beitrage.

Etwa zwei von hundert Menschen sind manisch-depressiv, einer von sechs Erkrankten begeht Selbstmord. Manisch-depressive Patienten werden seit Jahrzehnten mit Lithium behandelt, das erhebliche Nebenwirkungen wie Zittern und Gewichtsverlust haben kann. Die Wirkweise des Lithiums ist jedoch immer noch unbekannt. Das australische Forschungsergebnis könnte nun zur Entwicklung besserer Behandlungsmethoden beitragen.

(afp)
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