Samantha Cristoforetti im ISS-Einsatz Italienische Astronautin nimmt Espressomaschine mit ins All

Die Italienerin Samantha Cristoforetti (37) setzt seit 3.49 Uhr die Mission von Alexander Gerst auf der ISS fort. Nach sechsstündigem Flug dockte sie mit dem Sojus-Raumschiff an. Nicht nur damit schreibt Cristoforetti Geschichte. Sondern auch mit besonderem Gepäck. Dazu zählt an erster Stelle eine eigens für die Schwerelosigkeit konzipierte High-Tech-Espressomaschine.

Samantha Cristoforetti: Erste Italienerin im All
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Samantha Cristoforetti tritt Nachfolge von Alexander Gerst an

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Das Sojus-Raumschiff war am Sonntagabend um 22.01 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Zusammen mit Cristoforetti traten der US-Astronaut Terry Virts und der russische Kosmonaut Anton Schkaplerow die Reise ins All an. Sie sollen bis Mitte Mai auf der ISS bleiben und unter anderem Experimente fortführen, die der deutsche Astronaut Alexander Gerst begonnen hatte. Gerst war am 10. November zur Erde zurückgekehrt.

Empfangen wurde die neue Crew von zwei russischen Kollegen und einem US-Astronauten, die im März die ISS verlassen werden. Im Gepäck hatten die Raumfahrer neben technischer Ausrüstung auch Gaumenfreuden für die Neujahrsnacht: ein halbes Kilo Kaviar, Äpfel, Orangen, Zitronen, Tomaten, Schwarztee - und sogar eine 20 Kilogramm schwere Espressomaschine. Die aus Stahl gefertigte Maschine wurde von italienischen Ingenieuren eigens entwickelt, um selbst im schwerelosen Raum brühfrischen Kaffee servieren zu können.

Außer den USA und Russland sind elf europäische Länder sowie Kanada, Japan und Brasilien an der Raumstation beteiligt, die 2024 außer Betrieb gehen soll. Technisch gesehen wäre die ISS, die etwa 350 Kilometer über der Erde kreist, nach Angaben der Nasa sogar bis 2028 einsatzfähig.

Der Bau der ISS hatte im Jahr 1998 begonnen, seit Ende 2000 forschen Raumfahrer auf dem Außenposten der Menschheit im Weltall. Die Station wird von einer wechselnden internationalen Besatzung betreut, deren sechs Mitglieder alle halbe Jahre durchrotieren. Auch Deutschland ist an dem Technologieprojekt beteiligt.

Seit dem letzten Flug eines Space Shuttles im Sommer 2011 sind die USA für bemannte Flüge zur ISS auf die russischen "Sojus"-Kapseln angewiesen. Ungeachtet der Ukraine-Krise haben der Westen und Russland bei der Raumstation bislang weiter zusammengearbeitet.

(AFP)
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