Zahnpflege Schon vor 15 000 Jahren litten Menschen an Karies

London · In jedem zweiten Zahn hatten sie ein Loch – und das weit vor dem Zeitalter der florierenden Zuckerindustrie. Gebisse von Menschen, die vor 15 000 Jahren in Afrika lebten, sehen tatsächlich ziemlich verfault aus.

In jedem zweiten Zahn hatten sie ein Loch — und das weit vor dem Zeitalter der florierenden Zuckerindustrie. Gebisse von Menschen, die vor 15 000 Jahren in Afrika lebten, sehen tatsächlich ziemlich verfault aus.

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Foto: proDente e.V.

Obwohl man sich damals hauptsächlich von natürlichen Lebensmitteln ernährte. Es gab längst noch keine Cola und auch keine Schokoriegel. Trotzdem hatten Jäger und Sammler im Osten des heutigen Marokko vor ungefähr 15 000 Jahren außerordentlich stark Karies. Das offenbaren ihre Gebisse, die bei Ausgrabungen gefunden wurden.

Mehr als jeder zweite Zahn hatte demnach mindestens ein Loch, wie Anthropologen im Fachjournal PNAS berichten. Das wissenschaftliche Team vom Naturkundemuseum in London hatte insgesamt 52 Gebisse von Erwachsenen untersucht. Nur drei von ihnen hatten keine Anzeichen von Karies.

Die aufgefundenen Überreste der Kieferknochen und Zähne gehören zur Kultur der Ibéromaurusien, die in der Mittel- und Spätsteinzeit in Nordafrika gelebt hatte. Die Menschen ernährten sich damals vor allem von Eicheln und Pinienkernen, schreiben die Forscher.

Diese enthalten den Angaben zufolge besonders viele Kohlenhydrate und sorgen für Beläge auf den Zähnen, was dann zu Karies führt. Deswegen sei die Zahnfäule so häufig gewesen wie in modernen industrialisierten Bevölkerungsgruppen, bei denen viel raffinierter Zucker und verarbeitetes Getreide Zähne schädigt.

(dpa)
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