Ausstellung in Wuppertal "Spams" im schönen Skulpturenpark

Luftig leicht wirkende, milchig weiße Blasen, die scheinbar aus groben, tonnenschweren Stahlblöcken herauswachsen - sie beherrschen derzeit die große Ausstellungshalle im wunderschönen Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden.

Objekte, deren Gegensätzlichkeit auf den ersten Blick Rätsel aufgibt und deren Entstehungsgeschichte so spannend ist, dass es sich unbedingt lohnt, sie auf der Homepage des Künstlers Mathias Lanfer - mathias-lanfer.de - zu verfolgen. Ein Video mit dem Titel "Spam#4" (das ist auch der Name des Werks) vermittelt dort den Eindruck, als wäre man Zeuge eines industriellen Herstellungsprozesses: Eine überdimensionale Zange dreht und wendet einen glühenden Stahlblock unter einer hämmernden Stanze. So bekommt der Sockel seine Form.

Schnitt, nächste Szene: Wir sehen die Urform der Blasen, sie bestehen aus Acrylglas und sind noch flach wie eine langgezogene Tischplatte. Im nächsten Schritt wird das Material wie in einer Glasbläserei zischend mithilfe heißer Luft "aufgepustet". Diese Art der Bildhauerei lässt sich noch genauer in weiteren Videos zu den Werken der "Spams"-Werkreihe anschauen. Mathias Lanfer wählt ihn als Titel für seine Werke, bei denen er organische Materialien in eine definierte Form bringt.

Eine andere Formgebung begegnet uns bei "Redrop": Hier wird ein gedrehtes Drahtgespinst, das an ein Skelett erinnert, in thermoplastischen Kunststoff getaucht und so mit einer mattsilbern glänzenden Außenhaut überzogen.

Andere Objekte, die durch die Fenster der Villa Waldfrieden anzuschauen sind, lassen das Innenleben durchschimmern und machen dadurch den Entstehungsprozess transparent. Apropos transparent: Wer sich die Zeit nimmt, nach einer Besichtigung der Ausstellung bis ans obere Ende des Skulpturenparks zu laufen, kann schon das fertige Gerippe der dritten Ausstellungshalle zwischen den Bäumen thronen sehen.

Info "Spams" ist noch bis 5. März im Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstraße 12, zu sehen; Öffnungszeiten: Fr-So, 10 bis 17 Uhr.

(RP)
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