Blick durchs Mikroskop Spektakuläre Bilder aus der Nano-Welt

Düsseldorf · Es sind Bilder, wie aus einer anderen Welt: Sie zeigen faserige Wesen, die im kräftigsten Grün leuchten, Tentakeln, die von einem außerirdischen Monster stammen könnten. Doch eigentlich sehen wir ganz irdische Dinge. Das Raster-Elektronenmikroskop macht diese Aufnahmen möglich.

Spektakuläre Bilder aus der Nano-Welt
15 Bilder

Spektakuläre Bilder aus der Nano-Welt

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Einige der Bilder wirken wie gezeichnet, andere sehen aus wie am Computer entstanden. Aber es sind echte Bilder - sie stammen aus der Serie "Microworld of Science" der Wissenschaftsfotografen Oliver Meckes und Nicole Ottawa, die 1994 die Agentur "eye of science" - "Auge der Wissenschaft" - gründeten.

Sie versuchen mit ihrer Arbeit, wissenschaftliche Sachverhalte ästhtetisch darzustellen. Für ihre Fotografien wurden die beiden schon mehrmals mit Preisen ausgezeichnet. Das Unternehmen BASF hat diese und weitere Bilder nun veröffentlicht.

Viel Fingerspitzengefüh

Die grünen Fäden stammen von einer sogenannten Mycel, einer Ansammlung von Zellfäden des Schimmelpilzes Aspergillus niger, die "Tentakeln" sind lediglich die Haarzellen einer Kartoffel - diese Dinge sind für das bloße menschliche Auge jedoch nicht zu sehen. Erst die Vergrößerung unter dem Raster-Elektronenmikroskop macht diese Bestandteile sichtbar.

Diie Wissenschaftsfotografen verwenden Raster-Elektronenmikroskope (REM), Lichtmikroskope, ein Präparationslabor und Computer zur digitalen Bildbearbeitung.

Die Arbeitsweise verlangt viel Fingerspitzengefühl: Die Probe wird zunächst mit speziellen Klebstoffen und feinsten Pinzetten an REM-Präparatehaltern befestigt. Die Bilder werden unter einem künstlichen Vakuum gemacht, da unter diesem die zu mikroskopierenden Materialien nicht mit Atomen und Molekülen aus der Luft reagieren können.

Fotos anfangs nur schwarz-weiß

Theoretisch sind auf einem REM Vergrößerungen um das 500.000-fache und mehr möglich, bei einem herkömmlichen Lichtmikroskop ist die Vergrößerung durch physikalische Gegebenheiten auf das 2000-fache begrenzt.

Die Bilder des Elektronenmikroskops sind jedoch schwarz-weiß und geben nur die Oberflächenstruktur eines Objekts wieder. Dank digitaler Fotobearbeitung lässt sich die Farbe jedoch nachträglich originalgetreu wiederherstellen. Und das pixelgenau.

(csr)
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