Accessoires für die Gartenarbeit Stylisch im Beet

Düsseldorf · Ob Werkzeuggürtel, Latzhose oder Wickelrock: Praktische Accessoires erleichtern nicht nur die Gartenarbeit, sie sehen auch gut aus – oder zumindest besonders.

 Farbtupfer im Beet. (Symbolbild)

Farbtupfer im Beet. (Symbolbild)

Foto: jirawatfoto/Shutterstock.com

Ob Werkzeuggürtel, Latzhose oder Wickelrock: Praktische Accessoires erleichtern nicht nur die Gartenarbeit, sie sehen auch gut aus — oder zumindest besonders.

Weil es aber auch Frauen mit grünem Daumen gibt, die nicht viel von geblümten Schürzen im britischen Landhausstil halten, hat die Düsseldorferin Petra Wenzel für Design-Puristen unter dem Markennamen "The Golden Rabbit" Pullover, Latzhosen, Overalls und Schürzen entworfen, mit denen man sogar zum Bäcker gehen kann. Wichtig - so Wenzel - seien klassische Farben, coole, modische Schnitte und zweckmäßiges Material, das wie der von ihr verwendete dunkelblaue Twill-Stoff (er stammt aus einer der letzten deutschen Baumwollwebereien in Krefeld) vor Brennnesseln schützt und Dornenstiche oder Piekser von Stacheln verhindert. Eine zentrale Rolle spielen bei der richtigen Arbeitskleidung die Taschen, weil es gut ist, wenn außer Mobiltelefon und Haustürschlüssel noch die Gartenschere, ein Schäufelchen, Harken und die Gartenhandschuhe bei der Hand sind.

Handgeschmiedete Rasenlüfter und Löwenzahnstecher

Während die große Gärtnernation England einen Rückgang ihrer Gartenkultur erlebt, blüht der Markt in Deutschland. Immer mehr Hobby-Gärtner geben immer mehr Geld für Pflanzen und Gartenaccessoires aus wie handgeschmiedete Rasenlüfter, Löwenzahnstecher oder Bewässerungsanlagen, die sich per Smartphone vom Büro aus an- und abschalten lassen. Allein im vergangenen Jahr haben die Deutschen nach Angaben des Bundesverbandes für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) mehr als vier Milliarden Euro in ihre grünen Oasen investiert. "Der Anteil des Privatgartenbereichs beläuft sich auf rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche", sagt der Präsident des BGL, August Forster, "und das mit steigender Tendenz."

Denn die Sehnsucht der Menschen nach Grün wächst, genauso wie auch die Lust darauf, wieder mit beiden Händen im Matsch wühlen zu können. Das bedeutet auch, dass viele sich nicht mehr mit Nullachtfünfzehn-Werkzeugen begnügen. Die Nachfrage nach wertvollen, handwerklich gut gemachten Produkten beschert Firmen wie Manufaktum oder Torquato große Nachfrage.

Das Sortiment ist vielfältig: Es reicht von der handgeschmiedeten japanischen Gartenschere und einer Rosengabel aus Edelstahl der Marke Sneeboerd, der Outdoor-Axt aus der schwedischen Kultschmiede Wetterlings bis hin zur Baumsäge mit einem Griff aus Birkenschichtholz und einer Sense aus Stahlrohrbaum für Menschen, die gemähte Wiesen dem geschorenen Rasen vorziehen. Einer wie Claus Krumpholz, Inhaber des gleichnamigen, 218 Jahre alten Familienunternehmens, fertigt im Frankenwald Geräte an, die Piranha-Hacke, Großmutter Sprok oder Damenspaten Elke heißen. Anders als Billigprodukte aus Fernost werden sie traditionell in Handarbeit geschmiedet und sollen das Zeug zum Erbstück haben.

Gärtnern bedeutet soziales Prestige

Vorbei das spießige Image von Schrebergärten: Gärtnern bedeutet heute soziales Prestige. Wer was auf sich hält, imponiert mit seinem Garten. Während Roboter-Rasenmäher und Grill-Themenwelten zunehmend Männer in die Geschäfte und ins Grüne locken, hält sich das Klischee von den Frauen, die lieber Rosen und Rabatte pflegen.

Es ist vor allem die weibliche Generation 30 plus, die grünen Life-style abseits der Massenware aus Gartencentern und Baumärkten sucht. Wer sich einmal trotz normaler Gartenhandschuhe an Rosen-Dornen verletzt hat, der schwört beispielsweise auf spezielle Exemplare der amerikanischen Firma Bionic. Mit ihren Stulpen schützen sie auch die Unterarme, und weil sie wie elegante Motorradhandschuhe aussehen, gefallen sie auch männlichen Hobby-Gärtnern. Unisex im Einsatz sind auch der "Wadenbeißer", ein Franzbranntwein aus der Brennerei Stählemühle, der nach der körperlichen Anstrengung die Muskeln entspannt, genauso wie das Propolis-Balsam gegen Stiche und Schürfwunden aller Art.

Für die kaufkräftige Generation 60 plus entwerfen die Unternehmen übrigens auch ergonomisch geformte Werkzeuge und praktische Arbeitshilfen wie rollbare Gartenhocker.

(RP)
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