Wissenschaftler uneins über Charakterprägung Umfrage: Nach der Pubertät steht die Persönlichkeit fest

Hamburg (rpo). Welchen Charakter jemand hat, steht spätestens mit dem Ende der Pubertät definitiv fest. Davon ist jedenfalls die Mehrheit der Deutschen einer repräsentativen Studie zufolge überzeugt.

<P>Hamburg (rpo). Welchen Charakter jemand hat, steht spätestens mit dem Ende der Pubertät definitiv fest. Davon ist jedenfalls die Mehrheit der Deutschen einer repräsentativen Studie zufolge überzeugt.

Die Mehrheit der Befragten ist nach Angaben des Allensbacher Instituts für Demoskopie im Auftrag des Magazins "Geo Wissen" (Montagausgabe) überzeugt, dass sich bis zur Pubertät entscheidet, ob zum Beispiel jemand humorlos, selbstbewusst oder sogar faul ist.

Nach der Umfrage gehen 55,5 Prozent der Befragten davon aus, dass mit Beginn des Erwachsenseins die meisten Verhaltensmuster festgelegt sind. 4,7 Prozent glauben, dass sich dies erst später herausstellt. 11,7 Prozent sind der Ansicht, der eigene Wille sei maßgebend für die menschliche Entwicklung. Ob jemand humorvoll oder humorlos ist, entscheidet sich für 34,7 Prozent der Befragten noch früher, sie sind der Überzeugung, dass dies angeborenes Verhalten sei.

Dieser Ansicht waren bislang auch die meisten Wissenschaftler. So spricht der US-Entwicklungspsychologe Jerome Kagan dem Erbgut entscheidenden Einfluss auf das Temperament zu. Eine neue Sichtweise äußerte hingegen Werner Greve, Professor für Psychologie an der Universität Hildesheim. In den Genen sei "nichts Konkretes über ein bestimmtes Verhalten gespeichert, höchstens so etwas wie eine Tendenz", sagte Greve gegenüber dem Magazin.

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