Verpackungsbeilagen

Ob Obst, Gemüse oder Fleisch - verpackt oder gerollt in Teig, bekommen Lebensmittel einen ganz neuen Geschmack.

Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Doch nicht nur Schmuck, Bücher, Schals, Socken oder andere Aufmerksamkeiten für die Liebsten wollen sorgfältig verpackt sein. Auch diverse Speisen sehen hübsch verpackt nicht nur gut aus, sondern schmecken auch besonders fein.

Blätterteig etwa ist ein ideales essbares Geschenkpapier. Ob süß oder herzhaft gefüllt, ob als Tasche oder Strudel - der vielfältig einsetzbare Teig schmeckt nicht nur an Feiertagen. Ein Klassiker ist der Apfelstrudel. Das Original stammt aus Wien, ist aber weit über die nationalen Grenzen hinweg bekannt. Für einen Wiener Apfelstrudel braucht man sehr dünnen Strudelteig. Für diejenigen, die wenig Zeit haben, gibt es diesen fertig aus dem Supermarkt-Kühlregal. Doch auch selbst gemacht ist der Teig schnell. Wer sich an einen selbst gemachten Apfelstrudel wagt, der sollte den Teig aus 200 Gramm Mehl, 120 Milliliter lauwarmem Wasser und zwei Esslöffeln Pflanzenöl mindestens zehn Minuten lang kräftig durchkneten - am besten kraftsparend in der Küchenmaschine. "Damit die Luft heraus ist", sagt die Hamburger Kochbuchautorin Marianne Zunner. Danach rollt die Expertin den Teig zu einer Kugel, bepinselt ihn mit Öl und lässt ihn in Frischhaltefolie verpackt mindestens eine Stunde ruhen: "Der Teig soll sich entspannen. Dadurch wird er noch geschmeidiger und lässt sich besser ausziehen."

In die Füllung gehören - natürlich - Äpfel, welche Sorte ist dabei Geschmackssache, aufgrund der langen Backzeit bieten sich aber feste Sorten an. Zudem sollte der Apfel die richtige Mischung aus Säure und Süße haben wie zum Beispiel ein Boskop. Dazu kommen Rosinen, wahlweise in Rum eingelegt, Zucker, Semmelbrösel, Gewürze wie Zimt, Kardamom, Sternanis und eine Prise Nelkenpulver sowie gehackte Nüsse. Klassisch sind fein gehackte Wal- oder Haselnüsse, doch auch geröstete Pinienkerne verleihen dem Strudel Knusprigkeit.

Beim Einpacken wird es kniffelig: Den aus der Folie gewickelten Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Nun mit seinen ebenfalls bemehlten Handrücken unter den Teig greifen und ihn über einem Küchentuch von der Mitte aus langsam und behutsam auseinanderziehen, bis man ein hauchdünnes Rechteck hat. Dies wird dann auf das Küchentuch gelegt. Den ausgezogenen Strudelteig dünn mit Butter bestreichen und mit den gerösteten Bröseln bestreuen. Darauf die Apfel-Mischung verteilen. Links und rechts einen Rand lassen und die Seitenränder einschlagen, damit die Füllung beim Backen nicht auslaufen kann. Nun wird der Strudel mit Hilfe des Küchentuches aufgerollt. Dazu das Tuch am Rand leicht anheben und ihn vorsichtig aufrollen. Zum Schluss großzügig mit flüssiger Butter bepinseln - das macht den Strudel später schön knusprig.

Soll es keinen Nachtisch geben, sondern lieber einen herzhaften Snack, sind Blätterteigtaschen - etwa gefüllt mit Fetakäse und Spinat oder Tomate - eine leckere Variante. Die Taschen sind etwas leichter zu füllen als der Strudel. Für Spinat-Feta-Taschen Zwiebel und Knoblauch in etwas Olivenöl anbraten, Spinat dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Blätterteig dünn ausrollen und in Stücke schneiden. Jeweils Spinat auf eine Teighälfte geben, den Rand dabei freilassen. Anschließend Feta auf dem Spinat verteilen. Die freie Teigfläche dann über die Spinat-Feta-Füllung klappen und die Ränder mit einer Gabel festdrücken, wodurch auch das charakteristische Muster entsteht. Die Taschen auf ein Backblech legen, mit etwas Wasser bestreichen und rund 15 Minuten backen. Beliebt sind die Taschen beispielsweise auch mit Hackfleisch-, Kartoffel-Speck-Lauch oder Frischkäse-Pilz-Füllung.

Die englische Küche ist bekannt für ihre Vielfalt an Pasteten und Pies. Die Pie beschreibt alles, was in Teig eingeschlossen wird. Die Bandbreite reicht von Apple-Pie bis zu rustikalen Steak-and-Kidney-Pie und Shepherd's Pie. Klassisch wird sie aus Lamm- und Rindfleisch, Wirsing, eingeweichtem Weißbrot, Ei und Kartoffelpüree gefertigt. Die Masse wird in eine Auflaufform geschichtet und gebacken. Früher war dies ein Resteessen.

Heute wird bei der Zubereitung meist ungesüßter Mürbeteig genommen. Aber auch Blätterteig kann verwendet werden. Für das Backen wird eine feuerfeste Form mit Teig ausgekleidet und anschließend mit einer süßen oder herzhaften Masse gefüllt. Süß schmeckt die Pie beispielsweise mit Kirschen. Dafür die Form mit Teig auslegen, dann Puddingpulver mit Zucker mischen und mit Kirschsaft aus dem Glas glatt verrühren. Dann den übrigen Saft aufkochen, Puddingpulver einrühren und die Kirschen unterheben. Abkühlen lassen und auf den Teigboden füllen. Dann den übrigen Teig auf den Kirschen verteilen. Damit Dampf während des Backens entweichen kann, sollten Löcher in den Teigdeckel gestochen werden. Damit die Pie beim Servieren besonders schön aussieht, kann sie mit Blüten, Blättern oder anderen Motiven aus Teig verziert werden.

Ähnlich wie Blätterteig und doch etwas anders ist der Filo-Teig, aus dem sich kleine Päckchen backen lassen. Mehl, Öl und Wasser werden dazu mit einer Prise Salz vermengt und die Masse dann ebenso sorgfältig geknetet wie der Blätterteig. Anschließend sollte der Teig hauchdünn ausgerollt werden und nach Belieben gefüllt werden. Durch das im Teig enthaltene Salz bieten sich beim Filo-Teig vor allem herzhafte Füllungen - wie etwa wieder Spinat-Feta oder Hackfleisch - an. Ist die Füllung gefunden und auf dem Teig gelandet, die Ecken hochziehen und zu einem Säckchen zusammenschlagen. Anschließend auf ein Blech setzen und mit Öl bestreichen - fertig ist das herzhafte Weihnachtspäckchen auf dem Teller.

(sno)
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