Gekrümmte Haltung Viele Dinos starben qualvollen Tod

Michigan (RPO). Häufig werden Dinosaurierskelette in ungewöhnlicher Körperhaltung gefunden: Das Maul ist weit geöffnet, Kopf und Rücken sind gekrümmt. Nach einer Untersuchung ziehen Forscher jetzt das Fazit: Ein typisches Zeichen für einen qualvollen und unnatürlichen Tod.

 Die Saurier konnten lange vor den Gebrüdern Wright fliegen.

Die Saurier konnten lange vor den Gebrüdern Wright fliegen.

Foto: GETTY IMAGES NORTH AMERICA, AFP

Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Paläontologen nach der Analyse von Dinosaurierfossilien und verschiedenen Tests. Die charakteristische Haltung entsteht im Todeskampf und wird ausgelöst durch eine besondere Art der Hirnschädigung, die bei Erstickungen, Vergiftungen, stark blutenden Verletzungen und verschiedenen Krankheiten auftritt.

Dies werfe ein völlig neues Licht auf die Art des Todes dieser Tiere, betonen die Wissenschaftler. Cynthia Faux vom Museum of the Rockies und Kevin Padian von der Universität in Kalifornien in Berkeley veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Paleobiology" (Bd. 33, S. 201).

Bislang glaubten Paläontologen, die auffällige Körperhaltung entstehe durch das Austrocknen von Sehnen, Muskeln und Bändern oder die Leichenstarre. Beides soll zu einem Verdrehen der Glieder führen. Bei Dinosauriern, die im Wasser starben, könnte diese Haltung auch durch die Strömungen des Gewässers verursacht worden sein, so die Theorie.

Alle diese Prozesse hätten erst nach dem Tod der Dinosaurier eingesetzt. Tierärzte beobachten hingegen diese Haltung oft bei kranken, verletzten oder vergifteten Tieren und bezeichnen sie mit dem Fachbegriff Opisthotonus. Die beiden Forscher fragten sich deshalb, ob derartige Faktoren auch bei den Dinosauriern die ungewöhnliche Körperstellung verursacht haben könnten.

Um zu testen, ob die Haltung durch das Vertrocknen von Sehnen und Muskeln entstehen kann, trocknete Cynthia Faux eingeschläferte Falken zwei Monate lang. Sie konnte keine Veränderung in der Körperhaltung feststellen.

Dies sei auch nicht weiter überraschend, wenn man sich klar mache, dass die meisten Muskeln jeweils einen Gegenmuskel am gleichen Knochen haben und beide Muskeln gleich schnell und stark trocknen, so ihr Kommentar. Außerdem beobachtete die Wissenschaftlerin das Fortschreiten der Leichenstarre bei Vögeln und konnte ebenfalls keine Bewegung des Körpers erkennen.

Durch eine Schädigung des Bereiches im Gehirn, welcher für die Muskelsteuerung zuständig ist, lasse sich hingegen die ungewöhnliche Haltung erklären, schreibt die Forscherin. Sobald die Kontrolle der Muskeln ausfällt, spannen sich diese vollständig. Dies sorgt bei den Muskeln, die den Kopf aufrecht halten, dafür, dass sich Kopf und Rücken zurückziehen und der Mund geöffnet wird.

(afp)
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