Vogelgrippe Virus mit Resistenz gegen Medikament Tamiflu aufgetaucht

Paris (rpo). In Vietnam hat sich offensichtlich ein 14-jähriges Mädchen mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 bei ihrem Bruder angesteckt. Der besonders gefährliche Virus-Typ ist gegen den üblichen Wirkstoff Tamiflu resistent.

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Wie das Wissenschaftsmagazin "Nature" am Freitag mitteilte, wurde das Virus bei einem 14-jährigen Mädchen festgestellt, das sich möglicherweise bei seinem Bruder und nicht bei Geflügel angesteckt hatte.

Eine genetische Analyse des Erregers ergab, dass er durch eine Mutation die Resistenz gegen das Medikament Tamiflu aufgebaut hatte. Der Wirkstoff mit dem wissenschaftlichen Namen Oseltamivir, der vom Schweizer Pharmakonzern Roche als Tamiflu vermarktet wird, gilt derzeit als wichtigster Schutz vor einer Vogelgrippe-Epidemie.

In dem Fall aus Vietnam, der von einem Wissenschaftlerteam um Yoshihiro Kawaoka von der Universität Tokio untersucht wurde, zeigte sich aber, dass das Virus mit einem anderen Wirkstoff bekämpft werden konnte. Das so genannte Zanamivir, das von dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline unter dem Produktnamen Relenza vermarktet wird, habe sich als wirksam erwiesen, heißt es in der "Nature"-Studie. Es könne also "nützlich sein", Vorräte dieses Medikaments anzulegen. Ursprünglich sollte die Studie erst am kommenden Donnerstag veröffentlicht werden. Wegen der derzeit akuten Gefahr eine weltweiten Vogelgrippe-Epidemie entschied sich die Zeitschrift jedoch nach eigenen Angaben für eine Vorab-Veröffentlichung.

(afp)
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