Rätsel des Alltags Warum läuft Silber an?

Düsseldorf (rpo). Schmuckstücke und Besteck aus Silber sind seit jeher beliebt, haben aber einen entscheidenden Nachteil: Das Edelmetall läuft schwarz an. Warum passiert dies? Und, lässt es sich verhindern?

Silber wird nicht in reinem Zustand verarbeitet, da es etwa für Besteck oder Schmuckstücke zu weich ist. Durch Legierung mit Kupfer wird es härter, ohne Glanz zu verlieren. Doch der verblasst schnell, besonders dann, wenn das gute Stück gar nicht in Gebrauch ist. Schwefelwasserstoff und andere Schwefelverbindungen greifen das Metall an. Die Folge: Bei Zimmertemperaturen verfärbt das entstandene Silbersulfid die Oberfläche allmählich gelblich, braun oder schwarz.

Schwefel und seine Verbindungen finden wir spurenweise überall: In der Luft, in Autoabgasen, in vielen Kosmetika, Ei oder Fisch.

Konzentrierte, heiße Kochsalzlösung

Die Praxis zeigt, dass die Versiegelung der Oberfläche mit transparenten Speziallacken nicht sehr lange hält, obwohl es einige Hersteller immer wieder versprechen. Silber ärgert sich schwarz, wenn es nicht regelmäßig zum Einsatz kommt - benutzen Sie es am besten täglich. Das anschließende Spülen verhindert den Oxidationsvorgang zwischen Silber und Schwefel. Damit nicht so viel schwefelhaltige Luft an das Metall kommt, sollten Bestecke oder Schmuck möglichst nicht frei herumliegen.

Silberbestecke kommen in eine Schublade mit säure- und schwefelfreiem Samt und werden mit einem Tuch zugedeckt. Falls Sie das "gute" Besteck überwiegend in der Schublade aufheben und selten benutzen: Legen Sie ein Stück Tafelkreide dazu. Sie schützt das Silber vor dem Anlaufen. Gereinigt wird mit flüssigem Silberputz, Silber-Putztüchern, -Seifen und -Watten, niemals mit Scheuersand. Als Poliermittel eignet sich auch Zahnpasta. Die enthält Schlämmkreide, die dem Silber Glanz verleiht.

Chemiker raten: Füllen Sie konzentrierte, heiße Kochsalzlösung in eine Plastikwanne und geben Sie eigroße Alufolien-Bällchen hinzu. Durch Kontakt mit dem Aluminium kann das Silbersulfid leicht wieder in blankes Silber umgewandelt werden. Weniger umständlich, aber teurer: eine anlaufbeständige Silber legierung wählen. Sie besteht aus 700 Teilen Silber und 300 Teilen Palladium. Weil Palladium aber zur Zeit ähnlich teuer wie Platin ist, kostet dieses Material etwa soviel wie 750er Gelbgold. Da greifen die meisten doch lieber zu Hausmitteln.

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