Rätsel des Alltags Warum sehen wir immer dieselbe Seite des Mondes?

Düsseldorf (RP). Was genau sehen wir, wenn wir bei klarem Himmel zum Mond aufschauen? Ist es immer die gleiche Seite? Und wenn ja, warum?

Von der Erde aus sehen wir immer nur dieselbe "Vorder"-Seite des Mondes, weil der für eine Umdrehung um seine eigene Achse genauso lange braucht wie die Erde für eine Umdrehung. Die Frage ist, woran es liegt, dass beide Drehungen exakt dieselbe Zeit dauern. Der Mond zeigt uns deswegen stehts dasselbe Gesicht, weil die Rotation um die eigene Achse und die Rotation um die Erde zeitgleich erfolgen.

Experten nennen dies die "gebundene Rotation" des Mondes; sie ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als das Weltall entstand. Damals war der Mond über eine so genannte Materiebrücke direkt mit der Erde verbunden und drehte sich mit dieser bei gleicher Umlaufgeschwindigkeit um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Weil sich die Materiebrücke auflöste, sich die Bewegungen teilweise entkoppelten und sich Materie verdichtete, entwickelte die Erde eine eigene Rotation, die langsamer als die des Mondes war. Später verformten Gezeitenkräfte die sich umkreisenden Körper.

Infolge dieser Kräfte, die immer noch zwischen Erde und Mond wirken ("Gezeitenreibung" genannt), verlangsamte sich die Rotationszeit des Mondes immer mehr, bis sie schließlich dem Drehtempo der Erde entsprach. Warum man nur die Hälfte des Mondes sieht? Da der jedoch eine leichte Pendelbewegung ausführt - von Astronomen Libration genannt - sieht man im Laufe eines Monats mal über seinen Nordpol, mal über seinen Südpol hinaus. Alles in allem sind von der Erde aus daher rund 60 Prozent der Mondoberfläche sichtbar. Die Rückseite des Monats sah erstmals 1959 eine russische Raumsonde.

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