Rätsel des Alltags Warum wird einem vom Jetlag übel?

Düsseldorf (rpo). Manche Zeitgenossen trifft es besonders hart. Da verbringt man zwei Wochen herrlichen Urlaub in der Karibik und kaum ist man zurück in der Heimat, da wird man von einer Übelkeit befallen, die sich über eine ganze Woche hinziehen kann. Jetlag. Was aber genau ist das eigentlich?

Unter dem Begriff Jetlag wird das "Syndrom der Zeitverschiebung" verstanden. Die innere Uhr funktioniert bei Langstreckenflügen über die Längengrade hinweg nicht mehr normal.

Es entstehen für den Reisenden Zeitverschiebungen, die von seinem normalen biologischen Rhythmus abweichen. So wird nicht nur der Schlaf- und Wachrhythmus durchbrochen, sondern auch der regelmäßige Ablauf einer Vielzahl von Körperfunktionen, die unabhängig von äußeren Signalen funktionieren und die einer 24-Stunden-Periodik unterliegen.

Dieser innere Zeitgeber des Menschen hört quasi nie auf zu ticken, auch dann nicht, wenn es keinen Hinweis auf die Tageszeit gibt. Der Jetlag ist keine Krankheit, sondern eine Befindlichkeitsstörung.

Typische Beschwerden sind Erschöpfung, Einschränkung der Reaktions-, Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit sowie Hunger zu "unpassendsten Zeiten". Das allgemeine Wohlbefinden sinkt auf Null.

Bis sich der Körper auf den neuen Tag-Nacht-Rhythmus eingestellt hat, können zwei bis vierzehn Tage vergehen. Die Dauer der Umstellung hängt von der Anzahl der überflogenen Zeitzonen, vom Alter und vom Gesundheitszustand des Reisenden ab.

Für die vollständige Gewöhnungszeit des Körpers gilt die Faustregel: ein Tag pro Stunde Zeitunterschied. Bei einem Unterschied von sechs Stunden wären das sechs Tage, bis die biologische Uhr des Körpers im Einklang mit der Zeitzone tickt.

Das von Vielfliegern gern genutzte künstliche Hormon Melatonin (für schnelleres Einschlafen) beäugen Fachleuten kritisch, weil keine sicheren Erkenntnisse über Langzeitund Nebenwirkungen vorliegen. Experten raten: Bis zum Abschluss laufender Untersuchungen nicht nehmen.

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