Rätsel des Alltags Was nutzt ein Streichholz auf der Toilette?
Düsseldorf (rpo). Wie ist es zu erklären, dass nach dem Abbrennen eines Streichholzes auf der Toilette der Geruch getilgt ist? <P>Die Zündmasse in den Köpfen der heute gebräuchlichen "Sicherheits-Zündhölzer" besteht zu 50 bis 60 Prozent aus Kaliumchlorat und zu vier bis sieben Prozent aus Schwefel.
Hinzu kommen bis zu vier Prozent der Verbindung Kaliumchromat oder Mangandioxid, 15 bis 25 Prozent Glasmehl sowie als Füllstoffe und Schlackenbildner Kieselgur und Kreide, schließlich rund zehn Prozent Bindemittel (Dextrin, Leim, Gelatine) sowie Farbstoffe.
Die Reibflächen auf der Streichholz-Verpackung bestehen im Wesentlichen aus rotem Phosphor, Glaspulver und Bindemittel. Beim Reibvorgang bildet sich eine kleine Menge des äußerst reaktionsfähigen Gemisches aus Kaliumchlorat und rotem Phosphor, die sich durch die Reibungswärme entzündet und den Streichholzkopf in Flammen setzt.
Der in der Mischung enthaltene Schwefel reagiert beim Entzünden mit Sauerstoff zu Schwefeldioxid, einem Gas mit stechendem Geruch, das als weißes Wölkchen entweicht. Die dicke Luft auf dem "stillen Örtchen" wird durch das Abbrennen eines oder mehrerer Streichhölzer somit nicht neutralisiert, sondern durch das Überlagern eines anderen Gases schlichtweg "parfümiert".
Doch aufgepasst: Schwefel- dioxid ist ein starkes Atemgift, das bereits in geringen Konzentrationen in der Luft (0,04 Prozent) Husten, Atemnot oder eine Entzündung der Atemwe-ge und der Schleimhäute hervorrufen kann. Kräftiges Lüften ist deshalb auch hier angesagt.