Rätsel des Alltags Was unterscheidet den Menschenaffen vom Halbaffen?

Düsseldorf (rpo). Zoologen fassen Halbaffen, Menschenaffen und den Menschen aufgrund ihrer gemeinsamen Vorfahren zur Tiergruppe der "Primaten" zusammen. Rund 180 Arten gibt es - vom nur etwa 60 Gramm schweren Mausmaki bis zum Gorilla, der bis zu 180 Kilo wiegt. Was aber genau unterscheidet einen Halbaffen von einem Menschenaffen?

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Die Zeit der Halbaffen ist - aus erdgeschichtlicher Sicht - eigentlich längst vorbei. Anatomisch ähneln sie den urzeitlichen Primaten, die vor 40Millionen Jahren die Vorläufer der Affen und Menschenaffen darstellten.

Deshalb heißt der lateinische Name für die Halbaffen auch "Prosimii" - "vor den Menschenaffen". Die Verwandtschaft zu anderen Primaten ist nicht augenfällig. Nur die menschenähnliche Greifhand erinnert an den gemeinsamen Ursprung.

Ihre spitzen, hundeartigen Schnauzen mit dem feuchten Nasenspiegel indes unterscheidet alle Halbaffen von der Unterordnung der echten Affen, deren gemeinsame Merkmale der trockene Nasenspiegel und die flache Schnauze sind.

Die Nase wird zu einer weiteren Unterscheidung herangezogen: Primaten mit trockenem Nasenspiegel haben in Afrika und Asien ein längliches Riechorgan und werden daher in der zoologischen Teilordnung Schmalnasenaffen zusammengefasst.

Zu ihnen gehören Makaken, Paviane, Meerkatzen, Husaren-, Schlank- und Stummelaffen. Aber auch die schwanzlosen kleinen Menschenaffen, Gibbons genannt, zählen dazu. Zudem die vier Arten der großen Menschenaffen: Bonobo oder Zwergschimpanse, Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan - und der Mensch.

Von den Affen und Menschenaffen wurden die Halbaffen - die auf Madagaskar lebenden Lemuren bilden deren größte Familie - immer mehr verdrängt, so dass sie sich in die Wälder und das Dunkel der Nacht zurückzogen.

Halbaffen haben deshalb heute einen ausgeprägten Geruchsinn, große Ohren und große Augen, die durch eine lichtreflektierende Kristallschicht auch das Sehen bei Nacht ermöglichen. Sie kommunizieren vor allem mit Lauten und Düften, weniger durch Gesten, wie dies bei Affen und Menschenaffen häufiger zu sehen ist - und bei uns.

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