Fotos Das Einmaleins der Planeten
Was genau ist eigentlich ein Planet? Für die Planeten in unserem Sonnensystem gilt dabei folgende Definition: Es handelt sich um einen Himmelskörper, der die Sonne umkreist, der genügend Masse besitzt, um eine mehr oder weniger kugelähnliche Form auszubilden und er muss auf seiner Umlaufbahn das dominierende Objekt sein. Das heißt, er muss diese im Laufe der Zeit mit Hilfe seiner Schwerkraft sauber geräumt haben.
Diese Kriterien lassen sich auch auf Planeten außerhalb des Sonnensystems übertragen, sogenante Exoplaneten. Davon wurden bislang rund 750 entdeckt. Eine verschwindend geringe Zahl, da man heute davon ausgeht, dass es allein in unserer Milchstraße mehr Planeten als Sterne gibt - und das sind immerhin schon 300 Milliarden.
Ob auf einem Planeten erdähnliches Leben entstehen kann, hängt unter anderem davon ab, ob er sich in der sogenannten habitablen Zone seines Heimatsterns befindet. Voraussetzung ist, dass sich dort Wasser dauerhaft in flüssiger Form halten kann.
Vorrangig hängt die habitable Zone von der Temperatur und Leuchtkraft des Sterns ab, um den der Planet kreist. Nur innerhalb eines bestimmten Abstandbereichs ist die Energie, die den Planeten erreicht, in einem Bereich, so dass die daraus resultierende Oberflächentemperatur flüssiges Wasser erlaubt.
Im Sonnensystem befindet sich nur die Erde klar innerhalb dieser Zone um die Sonne. Die Venus und der Merkur sind der Sonne zu nahe.
Je nach Berechnungsmodell liegt der Mars noch knapp innerhalb dieser Zone. Demnach könnte er zwar einen für das Leben wichtigen Treibhauseffekt gehabt haben. Aber der Mars ist zu klein, um über Jahrmilliarden eine Plattentektonik aufrecht zu erhalten. Damit fiel auf dem Mars der Vulkanismus aus, der zur Stabilisierung des Klimas notwendig gewesen wäre.
Lange Zeit ging man davon aus, dass eine habitable Zone nur um solche Sterne möglich wäre, die in etwa der Größe der Sonne entsprechen.
Inzwischen glauben Forscher, dass auch um Rote Zwerge (die kleinsten aktiven Sterne) eine solche Zone entstehen kann. Planeten innerhalb einer solchen Zone stünden zwar so nah an ihrer Sonne, dass sie ihr immer die gleiche Seite zuwenden würden (wie der Mond der Erde). Allerdings kann eine ausreichend dichte Atmosphäre die Strahlungsenergie des Sterns so umverteilen, dass es auf weiten Teilen des Planten flüssiges Wasser geben könnte.
Bei dem jüngst entdecken Planeten sprechen die Forscher von einer "Super-Erde". Dabei handelt es sich nicht um ein Qualitätsurteil, sondern um eine festgelegte Definition. Damit bezeichnen Astronomen solche Exoplaneten, die nicht sehr viel größer sind als die Erde und wahrscheinlich wie sie aus Gestein bestehen.
Die nun entdeckte Super-Erde hat mindestens die 4,5-fache Masse unseres Heimatplaneten. Sie umkreist ihre Sonne in nur 28 Tagen. Da ihr Heimatstern als Zwergstern der M-Klasse wesentlich kleiner ist als unsere Sonne, befindet sich der nun entdeckte Planet damit gerade in der richtigen Entfernung für Temperaturen, bei denen Wasser flüssig ist.
Der erste Exoplante wurde übrigens breits in den 1980er-Jahren entdeckt. Wegen ungenauer Nachweismethoden verwarf man diesen Fund dann aber wieder. Danach war es lange Zeit nur möglich, diese Himmelskörper indirekt nachzuweisen, etwa durch minimale Ablenkung des Lichts, hervorgerufen durch ihre Schwerkraft.
Der erste direkte Nachweis gelang erst am 10. September 2004 der Europäischen Südsternwarte in Chile. Der damals entdeckte Planet umkreist in 225 Lichtjahren entfernung einen Braunen Zwerg, ein kosmisches Objekt, das irgendwo zwischen Planet und Stern anzusiedeln ist.