Fotos Hier baut die Eso das größte Teleskop der Welt
Hier auf dem Cerro Armazones in der chilenischen Atacama-Wüste will die Europäische Südsternwarte (Eso) das weltweit größte Teleskop errichten.
Die Atacama gilt als die trockenste Wüste der Erde. Sie liegt im Norden Chiles und grenzt im Westen an den Pazifik, im Norden an Peru und im Osten an Bolivien und Argentinien.
Wegen der extrem trockenen Luft und der absoluten Dunkelheit in der Nacht bietet sich ein phantastischer Blick auf den Sternenhimmel.
Das "European Extremely Large Telescope" (E-ELT) soll mit einem Spiegeldurchmesser von 42 Metern in 3060 Metern Höhe errichtet werden. Nach sieben Jahren Bauzeit soll das E-ELT im Jahr 2018 fertiggestellt sein
Bislanf sieht man vor Ort auf der Kuppel lediglich einen Testaufbau.
Die Eso ist von ihrem künftigen Gerät begeistert: "Das Teleskop könnte unsere Wahrnehmung des Universums revolutionieren, so wie es Galileos Fernrohr vor rund 400 Jahren tat."
Die Kosten des E-ELT werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Im Wettbewerb um den Standort waren neben Chile auch Spanien, Marokko, Südafrika und Argentinien.
Die Entscheidung für den Standort Chile fiel wegen der guten Bedingungen für Astronomen in der Atacama-Wüste: Dort gibt es durchschnittlich 320 sternenklare Nächte pro Jahr.
Die Atacama liegt im Regenschatten der Anden. Nahe der Küste verhindert eine kalte Meeresströmung, der Humboldtstrom, die Entwicklung von Regenwolken. Durch die Auswirkungen des Klimaphänomens El Niño, das mit einem Zurückbleiben des Humboldtstromes einhergeht, kommt es relativ regelmäßig im Abstand von etwa sechs bis zehn Jahren zu heftigen Niederschlägen.
Die Atacamawüste ist etwa 15 Millionen Jahre alt. Im Jahresmittel fällt hier nur etwa 1/50-stel der Regenmenge, die zum Beispiel im Death Valley in den USA gemessen wird. Es gibt Wetterstationen in der Atacama, die in ihrer Geschichte nicht einen Tropfen Niederschlag verzeichnet haben. Die USA nutzten die Atacamawüste zum Testen einiger ihrer Marssonden.