Internationale Weltraumstation Aufblase-Manöver von ISS-Wohnmodul gescheitert

Miami · Ein Experiment mit einem aufblasbaren Wohnraum-Modul an der Internationalen Raumstation ISS ist fehlgeschlagen. Das neuartige Modul mit dem Namen "Beam" blies sich nicht zur vollen Größe auf.

 Das Modul "Beam" wurde nur zu einem kleinen Teil aufgeblasen.

Das Modul "Beam" wurde nur zu einem kleinen Teil aufgeblasen.

Foto: ap

Das teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Der Versuch wurde nach mehreren Stunden am Donnerstag abgebrochen.

"Beam" wurde vom Privatunternehmen Bigelow Aerospace im Auftrag der Nasa zu einem Preis von 18 Millionen Dollar (rund 16 Millionen Euro) entwickelt und wird nun erstmals im All getestet. Nach dem ursprünglichen Zeitplan, der nun in Frage gestellt ist, sollten erstmals am kommenden Donnerstag Astronauten in das 1,4 Tonnen schwere rechteckige Modul hineinschweben.

Während des nun erfolgten zweistündigen Tests, den der US-Astronaut Jeff Williams in Zusammenarbeit mit dem Kontrollzentrum in Houston im US-Bundesstaat Texas vornahm, blies sich das Modul nach Angaben der Nasa jedoch gerade einmal ein paar Zentimeter in Länge wie Breite auf. Bei voller Größe ist "Beam" vier Meter lang und 3,23 Meter breit.

Ein zunächst für Freitag in Aussicht gestellter zweiter Versuch wurde abgeblasen. Stattdessen will die Nasa bei einer Pressekonferenz (18 Uhr MESZ) die Probleme erläutern, die in der Nacht bei einer Untersuchung des aus der extrem belastbaren Kunstfaser Kevlar bestehenden Moduls genauer festgestellt werden sollen.

Aufblasbare Module sollen nach den Plänen der Nasa und von Bigelow Aerospace in künftigen Jahrzehnten als Wohnräume für Astronauten auf dem Mond oder Mars dienen. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie beim Transport nur wenig Raum brauchen.

Alexander Gerst spaziert durchs Weltall
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Allerdings ist noch ungeklärt, ob ein Modul wie "Beam" die Astronauten ausreichend gegen die hochintensive Sonnenstrahlung und die extremen Temperaturschwankungen im All sowie gegen herumfliegenden Weltraumschrott schützen könnte. Im Inneren von "Beam" sind Sensoren installiert, die die Strahlung messen. Diese Messdaten sollen regelmäßig von den ISS-Astronauten eingesammelt werden.

(AFP/csr)
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