Nasa entdeckt erdähnlichen Planeten Auf Kepler 452b ist Leben möglich

Florida · Experten hatten es schon vermutet - jetzt ist es offiziell: Die Weltraumbehörde Nasa hat auf einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz bekannt gegeben, dass man eine "zweite Erde" entdeckt hat. Der Planet ist 1400 Lichtjahre entfernt.

 Diese Zeichnung macht das Größenverhältnis deutlich. Links die Erde, rechts Kepler 452b.

Diese Zeichnung macht das Größenverhältnis deutlich. Links die Erde, rechts Kepler 452b.

Foto: afp, ljm

Jon Jenkins, der Kepler-Datenanalyst bei der Nasa, berichtet, dass "Kepler 452b" 1,5 mal so groß wie die Erde ist und die perfekte Entfernung zur Sonne habe, um Leben gewährleisten zu können. Der Planet ist 1400 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schwan. Ein Lichtjahr entspricht aufgerundet einer Entfernung von 9,5 Billionen Kilometern.

"Der Sonnenschein auf Kepler 452b ist unserem Sonnenschein auf der Erde ähnlich. Man würde sich fast wie zu Hause fühlen", sagt Jenkins weiter.

Der Planet sei circa sechs Milliarden Jahre alt, das Sonnensystem sei dem der Milchstraße ähnlich. Alle bislang bekannten Konditionen ließen darauf schließen, dass sich dort Leben entwickeln könnte. Interessant ist auch: Ein Jahr auf Kepler 452b sei genau so lang wie ein Jahr auf der Erde.

Von allen bislang entdeckten Planeten ähnele "Kepler 425b" bislang am meisten der Erde, sagte Nasa-Manager John Grunsfeld. "Dieses aufregende Ergebnis bringt uns einen Schritt näher zur Entdeckung einer Erde 2.0."

Fragen aus dem Auditorium drehen sich um geologische Aktivitäten und Gravitation. Der Kepler-Forscher John Coughlin antwortet, dass Geologen entdeckt hätten, dass der Planet unter Umständen aktive Vulkane beheimatet. Was die Frage nach der Gravitation angeht: Auf Kepler 452b wirkt diese Kraft doppelt so stark wie auf der Erde. Aber Menschen könnten trotzdem auf so einem Planeten leben, man würde sich an die Umweltbedingungen gewöhnen.

Der Nasa-Planetenjäger "Kepler" - benannt nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler (1571-1630) - war 2009 in die Erdumlaufbahn gebracht worden, um dort nach extrasolaren Planeten (Exoplaneten) zu suchen. Bislang sind so fast 4700 mögliche Exoplaneten entdeckt worden, bestätigt sind inzwischen 1030. 2013 hatte das Teleskop seine Arbeit wegen eines technischen Defekts beenden müssen, seine Daten werden jedoch weiter ausgewertet.

Die "Kepler"-Mission hat den Wissenschaftlern deutlich gemacht, dass erdähnliche Planeten keine Seltenheit sind. Schätzungen zufolge besitzt mindestens jeder zweite Stern in etwa erdgroße Planeten. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass es auf einem dieser Himmelskörper auch Leben gibt.

(felt)
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