Sternschnuppenregen Meteorschwarm der Perseiden besonders gut zu beobachten
Köln · Dutzende Sternschnuppen leuchten in den nächsten Tagen stündlich am Nachthimmel auf. Der Meteorschwarm der Perseiden ist zwar in jedem August zu sehen, aber in diesem Jahr sind die Bedingungen zum Beobachten so günstig wie selten.
Der Meteorschauer der Perseiden im Jahr 2008
Der Meteorschwarm der Perseiden ist im Anflug. Bei wolkemfreiem Himmel werden stündlich Dutzende Sternschnuppen am nächtlichen Firmament aufleuchten - vor allem am frühen Donnerstagmorgen. Dann erreicht der bekannteste aller Sternschnuppenströme sein Maximum.
Mond überstrahlt Sternschnuppen nicht
Auf der Suche nach Meteoren dürfte sich aber auch in den Nächten zum Mittwoch und zum Freitag ein Blick zum sommerlichen Nachthimmel lohnen - im Idealfall von einem dunklen Standort aus. Dass die Beobachtungsbedingungen in diesem Jahr nahezu ideal sind, ist dem Mond zu verdanken. Der wird nämlich nicht zu sehen sein und kann die Sternschnuppen deswegen nicht überstrahlen.
Denn am Freitag ist Neumond. "Der Mond ist in der Nacht zum Donnerstag de facto nicht da", sagt die Bochumer Astronomin Susanne Hüttemeister und fügt hinzu: "Neumond-Perseiden sind schon besonders attraktive Perseiden."
Mit 216.000 Stundenkilometern in die Erdatmosphäre
Seinen Namen hat der sommerliche Meteorschwarm vom Sternbild Perseus. Dort liegt der scheinbare Ausgangspunkt der Perseiden-Meteore, den die Astronomen Radiant nennen. In Wahrheit kommen die Meteore nicht aus der fernen Fixstern-Welt, sondern aus der unmittelbaren Umgebung der Erde: Auf seiner Bahn um die Sonne kreuzt unser Planet alljährlich zwischen Mitte Juli und Ende August eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet Swift-Tuttle auf seiner Bahn um unser Zentralgestirn zurückgelassen hat.
Trifft die Erde auf die kosmische Staubspur dieses etwa alle 130 Jahre wiederkehrenden Kometen, dringen die oft nur stecknadelkopfgroßen Partikel mit 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. In einer Höhe von 80 bis 100 Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilchen dann die Lichterscheinung, die wir Sternschnuppe nennen.
Dem mit der Erde durchs All sausenden Beobachter bietet sich dabei ein Bild wie einem Autofahrer bei dichtem Schneetreiben: Beim Blick durch die Windschutzscheibe sieht es so aus, als kämen alle Schneeflocken von einem gemeinsamen Ausgangspunkt. In Wahrheit spielt uns nur die Perspektive einen Streich - genauso wie die scheinbar auf uns zu rasenden Perseiden, deren Leuchtspuren am Himmel sich alle ins Sternbild Perseus zurückverlängern lassen.
Bester Blick ohne Fernglas und Teleskop
Bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre leuchten die größeren Meteore so stark wie helle Sterne und Planeten. Noch heller, aber auch entsprechend seltener, sind die so genannten Feuerkugeln. Diese spektakulären Meteore ziehen oft einen farbig nachglühenden Schweif hinter sich her.
Eine besondere Ausrüstung brauchen Himmelsgucker für die Beobachtung der Perseiden nicht - ein Liegestuhl und eine gute Rundumsicht ohne künstliches Licht reichen aus. Ferngläser oder gar Teleskope sind beim Aufspüren der in Sekundenschnelle verglühenden Meteore sogar hinderlich, denn das Blickfeld solcher Instrumente ist viel zu klein, um die flinken Himmelskreuzer einzufangen. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.
Im Volksmund heißen die August-Meteore übrigens "Laurentius-Tränen". Der Name erinnert an den Heiligen Laurentius, der am 10. August 258 unter der Herrschaft des römischen Kaisers Valerian den Märtyrertod starb. Seither, so erzählt die Legende, soll es an diesem Tag feurige Tränen vom Himmel geregnet haben.
