Seltenes Himmelsschauspiel am Montag Merkur-Transit nicht ohne Augenschutz beobachten

Düsseldorf · Ein äußerst seltenes Himmelsschauspiel gibt es am Montag zu beobachten: ein Merkur-Transit. Dabei zieht der kleinste Planet in unserem Sonnensystem seine Bahn zwischen Erde und Sonne, wobei er als winziger Punkt vor unserem Zentralgestirn zu sehen ist. Vorsicht: Mit bloßem Auge sollte niemand in die Sonne sehen.

Der Merkur - der kleinste Planet unseres Sonnensystems - wandert ab dem Mittag an der Sonne vorbei. Bis zum Abend wird er als kleiner schwarzer Punkt vor der Sonne sichtbar sein.

Der Merkur - der kleinste Planet unseres Sonnensystems - wandert ab dem Mittag an der Sonne vorbei. Bis zum Abend wird er als kleiner schwarzer Punkt vor der Sonne sichtbar sein.

Foto: dpa, ppl lof

Das Himmelsschauspiel spielt sich rund 91 Millionen Kilometern von der Erde entfernt ab. Pünktlich um 13.12 Uhr gibt es den ersten Kontakt, der Merkur tritt vor die Sonnenscheibe. Der Austritt erfolgt erst nach Sonnenuntergang um 20.42 Uhr.

"Von der Erde aus können wir die beiden inneren Planeten Merkur und Venus nur sehen, wenn sie direkt vor der Sonnenscheibe herziehen", sagt Prof. Dr. Ralph Neuhäuser vom Astrophysikalischen Institut mit Sternwarte der Universität Jena. Meist würden die beiden Planeten jedoch oberhalb oder unterhalb der Sonne entlangziehen, weshalb ein Transit so selten zu beobachten sei.

Das astronomische Phänomen ereignet sich laut Nasa lediglich etwa 13 Mal pro Jahrhundert. Das letzte Mal zog der kleinste Planet des Sonnensystems 2006 zwischen Erde und Sonne durch. Der nächste Termin liegt bereits im Jahr 2019. Danach heißt es 13 Jahre warten - bis 2032. Damit sind Merkur-Transite noch seltener als Sonnen- und Mondfinsternisse.

Laut Nasa eignen sich zur Beobachtung Sonnenbrillen wie die für eine Sonnenfinsternis nicht. Notwendig sind Feldstecher oder Fernrohre mit speziellen Sonnenfiltern.

Mit der richtigen Ausstattung lässt sich das Himmelsereignis auch von Deutschland aus beobachten. Voraussetzung ist ein Fernrohr mit mindestens 50-facher Vergrößerung - und klare Sicht.

Hoffnung darauf können sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor allem die Menschen östlich von Emsland und Harz machen. Meteorologen und Astronomen warnen allerdings davor, ohne Filter nach dem Planeten Ausschau zu halten.

Mini-Sonnenfinsternis☀: Merkur-Transit 2016 am Montag - alle Infos
Foto: dpa

Am besten lässt es sich nach Angaben der Experten in einer Sternwarte beobachten. Eine Garantie, den sonnennächsten Planeten tatsächlich zu sichten, gebe es aber auch dort nicht.

"Östlich von Emsland und Harz rechnen wir den ganzen Tag mit einem klaren Himmel und bester Sicht. Schlechter wird es, je weiter wir nach Südwesten kommen", sagte ein DWD-Meteorologe. Wegen der langen Dauer des Himmelsereignisses sei der Merkur voraussichtlich aber auch in stärker bewölkten Regionen vorübergehend zu sehen.

Der Merkur ist der kleinste Planet unseres Sonnensystems und hat einen Durchmesser von etwa 4900 Kilometern.

(csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort