Neueste Studienergebnisse Mond ist deutlich wasserreicher als gedacht

Washington (RPO). Auf dem Mond könnte es viel mehr Wasser geben als bisher angenommen. Laut einer neuen Studie, die am Donnerstag in der Internetausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "Science" veröffentlicht wurde, sind die Wasservorkommen im Inneren des Erdtrabanten sogar hundert Mal größer als gedacht.

Der erste Mensch auf dem Mond
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Mit einem hochempfindlichen Messinstrument untersuchten die Forscher aus den USA kleine Stücke geschmolzenen Mondgesteins, die 1972 beim bis heute letzten bemannten Flug zum Mond von der "Apollo 17" mitgebracht wurden. "Diese Proben bieten uns den bisher besten Blick auf den Wasseranteil im Inneren des Mondes", erklärte der Geologie-Professor James Van Orman. Und dabei seien sich der Mond und die Erde "ziemlich ähnlich".

Bereits 2008 war demselben Forscherteam von der Case Western Reserve University in Cleveland, der Carnegie Institution for Science in Washington und der Brown University in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island der erste Nachweis von Wasser auf dem Mond gelungen. Sie hatten damals vulkanisches Glas vom Mond untersucht, das ebenfalls von den Astronauten der "Apollo"-Missionen zur Erde mitgebracht worden war, und dabei kleine Mengen Wassers entdeckt. Daraufhin stellten sie erstmalig die These auf, dass das Magma-Gestein des Mondes genausoviel Wasser enthalten könnte wie die Erdkruste. "Jetzt haben wir bewiesen, dass das zutrifft", sagte der Co-Autor Alberto Saal.

Im November 2009 hatte die US-Raumfahrtbehörde NASA erstmals gefrorenes Wasser am Südpol des Mondes entdeckt. Vier Monate später gab sie auch die Entdeckung bedeutender Wasservorkommen am Nordpol des Erdtrabanten bekannt. Mit diesen spektakulären Entdeckungen wurde die bis dahin verbreitete Vorstellung eines staubtrockenen Mondes endgültig widerlegt.

Die neue Studie zu den Wasservorkommen des Mondes untermauert den Forschern zufolge die These, dass Erde und Mond gleichen Ursprungs sind. Zugleich stellt sie aber die bis heute gängige Vorstellung von der Entstehung des Mondes in Frage. Nach der Theorie aus den 70er Jahren wurde der Mond vor 4,5 Milliarden Jahren aus der Erde herausgeschlagen, als diese mit einem anderen Himmelskörper kollidierte. Durch die dabei entstandene gewaltige Hitze wäre das gesamte Wasser des Mondes verdampft. Die neuen Forschungsergebnisse zeigten, dass Teile dieser Theorie neu bewertet werden müssen, heißt es in der Studie.

(AFP/felt)
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